Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

nicht fehlen. (Beifall.) Dann werden wir durchhalten und durchkämpfen bis zum vollen Sieg, 
bis zum ehrenvollen Frieden und bis zum Siegespreis, der allen den unsäglichen Opfern 
Ausgleich und Versöhnung bietet. Dann wird das deutsche Volk vor dem Weltgericht bestehen, 
und die Zukunft wird unser sein. (Allseitiger, langanhaltender Beifall.) 
Die Winterschlacht in der Champagne. 
Großes Hauptqu artier, 10. Mörz. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Die Gefechtstätigkeit war durch Schnee und 
starken Frost eingeschränkt, in den Vogesen sogar fast behindert. 
Nur in der Champagne wurde weiter gekämpft. Bei GSouain blieben 
bayerische Truppen nach langandauerndem Handgemenge siegreich. 
Nordöstlich von Le Mesnil drang der Feind an einzelnen Stellen vorüber- 
gehend in unsere Linien ein; in erbittertem Nahkampf, bei dem zur Unterskützung 
heraneilende französische Reserven durch unseren Gegenstoß am Eingresfen 
verhindert wurden, warfen wir den Feind endgültig aus unserer Stellung. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Ein erneuter Versuch der Russen, auf 
Augustow durchzuskoßen, mißlang. 
Der Kampf nordwestlich von Ostrolenko dauert noch an. Die Gesechte nord- 
wesilich und westlich von Hraszuysz nehmen weiter einen für uns günstigen Verlauf. 
Ein Angriff von uns nordwestilich von Nowe Miasto macht Fortschritte. 
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Dit den heute und an den letzten Tagen gemeldeken Kämpfen ist die „Winter- 
schlacht in der Champagne“ so weit zu einem Abschluß gebracht, daß kein 
Wiederaufflackern mehr an dem Endergebnis etwas zu ändern vermag. Die 
Schlacht entskand, wie hier schon am 17. Februar mitgeteilt wurde, aus der 
Absicht der französischen Heeresleitung, den in Masuren arg bedrängten Russen 
in einem ohne jede Rücksicht auf Opfer angesetzten Durchbruchsversuch, als 
dessen nächstes Ziel die Stadt Vouziers bezeichnet war, Enklastung zu bringen. 
Der bekannte Ausgang der Masurenschlacht zeigt, daß die Absicht in keiner Weise 
erreicht worden ist. Aber auch der Durchbruchsversuch selbst darf heute als 
völlig und kläglich gescheitert bezeichnet werden. Entgegen allen Angaben in den 
offiziellen französischen Beröffentlichungen ist es dem Feinde an keiner Stelle 
gelungen, auch nur den geringsten nennenswerten Vorteil zu gewinnen. Wir 
verdanken dies der heldenhaften Haltung unserer dortigen Truppen, der Lmsicht 
und Beharrlichkeit ihrer Führer, in erster Linie dem Generaloberst v. Einem 
sowie den Kommandierenden Generalen Kiemann und Fleck. In Tag und 
Nacht ununterbrochenen Kämpfen hat der Gegner seit dem 16. Februar nach- 
einander mehr als sechs voll aufgefüllte Armeekorps und ungeheuerliche Massen 
schwerer Artillerlemunition eigener und amerikanischer Fertigung — oft mehr als 
100 000 Schuß in 24 Stunden — gegen die von zwei schwachen rheinischen 
Divisionen verteidigte Front von acht Kilometern Breite geworfen. Unerschütterlich 
 
	        
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