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IJnnssische Mißerfolge in den Karpathen.
Wien, 11. März. Amtlich wird verlautbart: Die in den letzten Kämpfen in
Jussisch-Oolen und an der Front in Westigalizien bei und südlich Gorlice eroberten
Terrainabschnitte und Höhenlinien sind fest in unserem Besitz. Versuche des Feindes,
einzelne Stützpunkte zurückzugewinnen, scheiterten durchweg.
Neuer ftarker Schneefall in den Karpathen hat die Gefechtstäligkeit sehr
behindert. Trotßz dieser ungünstigen Witterungsverhältnisse hielten an manchen
Teilen der Gefechtsfront die Kämpfe an. So wurde bei Besictznahme einer Höhe der
Gegner, mehrere Kompagnien stark, zurückgeworfen, 2 Offiziere und 350 Mann
gefangen. Einzelne Nachtangriffe des Feindes wurden unter Verlusien des An-
greifers zurückgeschlagen.
Den vor den eigenen Stellungen nördlich Nadworna zurückgeworfenen feind-
lichen Krästen wurden in der VBerfolgung noch weitere 2380 Mann an Gefangenen
abgenommen. Im übrigen an dieser Front sowie in der Zukowina Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalftabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die russischen Niederlagen bei Grodno und Hraszuysz.
Großes Hauptquartier, 12. März.
Westlicher Kriegsschauplatz. Zwei feindliche Tinienschiffe, begleitet von
einigen Torpedobooten, feuerten gestern auf Zad Wesiende mit über 70 Schuß,
ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. Als unsere Batterien in Tätigkeit traten,
entfernte sich das feindliche Geschwader.
Die Engländer, die sich in Neuve Chapelle festsetzten, stießen heute nacht
mehreremal in östlicher Richtung vor; sie wurden zurückgeschlagen. Auch närd-
lich von Neuve Chapelle wurden gestern schwächere englische Angriffe abgewiesen.
Der Kampf in jener Gegend ist noch im Gange.
In der Champagne heerschte im allgemeinen Ruhe.
In den Vogesen war wegen heftigen Schneetreibens die Gefechtstätigkeit nur gering.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich des Auguskotwwer Waldes wurden
die Russen geschlagen. Sie entzogen sich durch schleunigen Abmarsch in Richtung
Grodno einer völligen Niederlage; wir machten hier über 4000 Gefangene,
darunter 2 Regimentskommandeure, und eroberten 3 Geschütze und 10 Maschinen-
gewehre. Auch aus der Gegend von Auguskow hat der Feind den Rückzug
auf Grodno angetreten. Nordwestlich Ostrolenka nahmen wir im Angriff
3 Offiziere und 220 Mann gefangen. Nördlich und nordwestlich von Praszuysz
schritten unsere Angriffe fort; über 3200 Gefangene blieben hier gesiern in
unseren Händen.
Zwei große Siege haben sich die Russen in ihren amtlichen Bekannt-
machungen zugesprochen, den Gieg bei Grodno und den bei Praszuysz. In