Russische Angriffe bei Tarnopol gescheitert. — Neue Mißerfolge
der Italiener.
Wien, 12. September. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplah. Unsere in Wolhyonien kämpfenden Streitkräfte
haben gestern bei Derazno den Goryn und bei Dubno die Jkwa überschritten. Die
russischen Angriffe bei Tarnopol nahmen an Heftigkeit zu. Nordwestlich der Stadt
gelang es dem Feinde, in unsere Schützengräben einzudringen und das Dorf Dolzanka
zu gewinnen, aber die aus den Nachbarabschnitten herbeieilenden deutschen und Honved-
Bataillone faßten den Gegner auf beiden Flanken und eroberten das eben genannte
Dorf zurück und warfen die Russen wieder auf ihre Brückenkopfstellungen. Die
gegnerischen Berluste sind groß. Auch die feindlichen Vorstöße südwestlich von
Tarnopol wurden abgewiesen. Bei unseren Fronten auf dem östlichen Sirhpa#klfer
am unteren Sereih und an der beßarabischen Grenze verlief der Tag ruhig. Die
k. u. k. Truppen in Tifauen entrissen dem Feind das bei Kosowo liegende stark
verschanzte Dorf Szkuraty.
Italienischer Kriegsschauplatz. Wie erwartet wurde, kam es gestern an der
küstenländischen Front, und zwar namentlich in ihrem nördlichen Abschnitte zu einer
ZReihe größerer Kämpfe, die sämtlich mit dem vollen Mißerfolg der angreifenden
Italiener endeten. Im Flitscher Zecken drang der wieder ausgenommene feindliche
Infanterieangriff überhaupt nicht vorwärts. Gegenüber Jablonica zwang unser Feuer
den Gegner zum siuchtartigen Zurückweichen. Ebenso wurden Angriffsversuche
italienischer Abteilungen, die sich südlich des Javozek eingenistet hatten, abgewiesen.
Im Wrsicgebiete tobte der Kampf den ganzen Tag hestiger denn je. Hier schlug
die St. Döltener Landwehr mit bewährler Tapferkeit den feindlichen Angriff zurück.
Wieder blieben alle Stellungen fest in unserer Hand. Das Vorfeld ist mit toten
Italienern bedeckt. Bon dem Tolmeiner Brückenkopf stand der südliche Teil wieder
unter stärkerem Geschützfener. Wie sich nun herausstellt, waren an dem hier am
9. September geführten Angriffe von feifen des Gegners die siebente Infanterie-
divisson, eine Alpinigruppe und zwei BZersaglieribataillone beteiligt. Das italienische
Infanterieregiment Nr. 23 verlor dabei allein 1000 Mann; im Abschnitte von Doberdo
wurden mehrere Vorstöße des Feindes am vorspringenden Teil der Hochfläche wie
immer abgewiesen. An der Tiroler Front griffen die Italiener gestern nachmittag und
heute im Kaume westlich des Monte Hiano mit Gruppen bis zur Stärke eines
Bataillons unsere Stellungen im Hopenatal und im Cristallogebiete vergeblich an.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die Wirkung unserer Luftschiffangriffe auf England.
Daris, 12. September. „Ercelsior“ meldek, daß die Gesamtzahl der seit
dem 10. Januar durch Tuftschiffangriffe in England verursachten Opfer 97 Tote
und 276 Verwundete betrage. (W. T. B.)
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