Ministerpräsident Venizelos habe um 4 Uhr nachmittags eine Unterredung mit
dem Könige gehabt und ihm erklört, daß die einzig mögliche Antwort Grülechen-
lande an Bulgarien die Mobilmachung sei; gerüchtweise verlaute, daß der König
der Mobilmachung als Verteidigungsmaßregel zugestimmt habe. (W. T. B.)
Bulgarische Erklärung an den Vierverband.
Budapest, 24. September. Nach Berichten aus Sofia haben die Entente-
gesandten Kadoslawow gegenüber ihr Bedauern ausgedrückt, daß die Mobilislerung
angeordnet worden sei, ehe der Standpunkt der bulgarischen Regierung gegenüber
dem lehten Anerbieten der Entente ihnen kundgegeben worden sei. Die Gesandten
erklärten, daß ihre Regierungen sich zu einem energischen Schritt gegenüber Serbien
entschlossen hätten, jedoch erwarteten sie, daß die bulgarische Regierung ihre Ent-
schlüsse aufschieben werde, bis dieser Schritt irgendein Ergebnis haben würde.
Radoslawow erwiderte, die Mobilisterung könne nicht als eine Maßregel aufgefaßt
werden, welche eine Spitze gegen die Ententemächte habe. Sie sei hervorgerufen
worden, weil dem bulgarischen Gesandten in Nisch in einer Note erklärt worden
sei, daß das ganze Gebiet längs der serbisch-bulgarischen Grenze zur Kriegszone
erklärt worden sei. Die bulgarische Regierung habe die Entscheidung auf das
Anerbieten der Entente verzögert, weil die Gesandten selbst ersuchten, die Zeant-
wortung hinauszuschieben. Mittlerweile habe das Vorgehen der serbischen Regierung
Bulgarien gezwungen, die unerläßlichen Vorkehrungen zu kreffen. (W. T. B.)
Vereitelter Landungsversuch an der Küste von Smyrna.
Konstantinopel, 24. September. Man erfährt jetzt, daß am 14. September
drei kleine feindliche Schiffe 55s Geschosse gegen Tuzla, nördlich von Zudrun, an
der Küste des Wilajets Smyrna abgefeuert und mit Motorbooten Truppen zu
landen versucht haben. Der Feind mußte sich sedoch, da die türkischen Truppen
das Feuer tapfer erwiderten, zurückziehen. (1. T. B.)
Die Berteidigung der türkischen Dardanellenstellungen.
Konstantinopel, 24. September. Das türkische Hauptquartier teilt mit:
Auf der Dardanellenfront bei Anafarta griffen unsere Aufklärungspatrouillen die
feindlichen Gräben mif Zomben an, fügten dem Feinde Verlusie zu und erbeuteten
Gewehre und Munition. Wir stellken fest, daß wir durch die Beschießung des
feindlichen Lagers von Buynkkemikli am 22. Sepkember ernsten Schaden angerichtet
haben. Zei Ari Burun zerstörte unsere Artillerie am rechten Flügel Gräben des
Feindes, Teile der Werke sowie die beiden feindlichen Beobachtungsposten und ver-
senkte zwei mit Grubenholz beladene Segelschiffe. In der Nacht zum 22. Sep-
kember brachten wir am selben Flügel eine Mine zur Explosion und eine Gegen-
mine des Feindes zum Zusammensturz. Am 21. September vernichteten wir bei