auf der ganzen Front zwischen Postawy und Smorgon in dichten Massen zum An—
griff, der unter ungewöhnlich starken Zerlussen zusammenbrach; nächtliche Teilunter-
nehmungen blieben erfolglos.
Auch südwestlich von Lennewaden (an der Düna) wurde ein seindlicher Vorstoß
abgewiesen.
Bei den anderen Heeresgruppen ist die Lage unverändert.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Lebhafte Kämpfe an der Tiroler Grenze.
Wien, 4. Oktober. Amtlich wird verlautbart.
RKussischer Kriegsschauplatz. Der gestrige Tag verlief ohne besondere Er—
eignisse; die Lage blieb unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front entfalieten die Ita-
liener eine lebhaftere Tätigkeit, die auf den Hochflächen von VBielgereuth und Lafraun
zu größeren und andauernden Kämpfen führte. Im Tonalegebiet wurde ein nach
bestigem Artilleriefeuer gestern abend angesetzter Angriff des Feindes auf die
Albiolospitze blutig abgewiesen. Auf der Hochfläche von Bielgereuth standen
unsere Stellungen auf dem Dlant (nördlich des Maroniaberges) seit frühem
Morgen unter dem Schnellfeuer schwerer und mittlerer Geschütze. Vormittags
gingen von der bereitgestellten feindlichen Infanterie schwache Abteilungen zu einem
vergeblichen Angriff vor. Abends erneuerte der Gegner diesen Angriff mit starken,
hauptsächlich aus Bersaglieri und Alpinitruppen zusammengesetzten Krästen und
kam nahe an unsere Hindernisse heran. In der Nacht gelang es ihm, einen feld-
mäßigen Stützpunkt zu nehmen. Unsere Truppen warfen ihn sedoch nach hartnäckigem,
bis in die Morgenstunden währendem Kampfe wieder hinaus. So blieben alle
Stellungen in unserem Beshe. Auf der Hochfläche von TLafraun zwang schon
unser Geschützfeuer die vorgehende Infanterie zu verluskreichem Rückzuge. Auch im
Jaume von Buchenstein wurde das Vorgehen schwächerer Abteilungen leicht ver-
citelt. An den übrigen Fronten keine wesentlichen Ereignisse.
Südöstlicher Kriegsschauplatß. An der unteren Drina lebhafteres Geplänkel;
sonst RKuhe. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Soefer, Feldmarschallentnant. (W. T. B.)
Zussisches Altimatum an Bulgarien.
Detersburg, 4. Oktober. (Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) Der
russische Gesandte in Sosia ist beauftragt worden, unverzüglich dem Minister-
präsidenten Kadoslawowm eine Note zu überreichen, in der es u. a. heißt: Der
russische Gesandte hat darum Auftrag erhalten, Bulgarien mit dem gesamten
Dersonal der Gesandtschaft und Konsulate zu verlassen, wenn die bulgarische
FRegierung nicht binnen 24 Stunden offen die Zeziehungen zu den Feinden der
slawischen Sache und Kußlands abbricht und wenn sie nicht unverzüglich dazu
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