Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
  
Nördlich und nordöstlich von Kolki gewannen unsere Gegenangriffe neuerlich Kaum. 
Wir entrissen dem Feind die Dorfer Lisowo und Galuzia. 
Insgesamt wurden in den gestrigen und vorgestrigen Kämpfen auf wolhynischem 
Boden eiwa 4000 Russen gefangengenommen. Der Gegner erlitt sehr große Verluste. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Gegen die Hochfläche von Vielgereuth setzten 
die Italiener gestern nachmittag an der ganzen Front mit starken Kräften zu einem 
neuen Angriff an, der gleich allen früheren blutig abgewiesen wurde. Besonders 
heftig tobte der Kampf um elnen unserer Stützpunkte nordöstlich des Maroniaberges. 
Hier stürmien drei feindliche Bataillone dicht gedrängt vor, drangen durch das zerstörte 
Hindernis ein, wurden aber durch Abteilungen des oberösterreichischen Infanterie- 
regiments Nr. 14 mit dem Bajonett hinausgeworfen. Der ganze Angriff endete mit 
der Flucht der Italiener in ihre Ausgangsstellungen. 
Im Nordtelle des Doberdoabschnittes griff der Feind wieder vergeblich an. Bei 
Selz verjagten die Abtellungen des Infanterieregiments Nr. 87 die Italiener aus 
einem in ihrer Kampflinie gelegenen Steinbruch, schlugen einen Gegenangriff ab und 
sprengten die feindlichen Stellungen. 
Süböstlicher Kriegsschauplatz. Der lebergang der österreichisch-ungarischen 
und deutschen Streitkräfte über die untere Drina, die Save und die Donau wurde 
fortgeseht. Die Versuche der Serben, unsere Unternehmungen zu slören oder zu 
vereiteln, scheiterten auf allen Hunkten. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Die deutschen Unterseebootserfolge im Mittelmeer. — Mehrere 
Truppentransportdampfer versenkt. 
Berlin, 8. Oktober. Die deutschen Unterseeboote im Mittelmeer haben in lehzter 
Zeit sehr schöne Erfolge erzielt. Zon Mitte September an ist ungefähr ein Dutzend 
große Dampfer, darunter mehrere mit Truppen an Bord, versenkt worden. An 
einem der setzten Tage gelang es, den 8000 Tonnen großen Truppentransportdampfer 
„Arabia“, der eine Geschwindigkeit von 18 Seemellen hatte, bei Kap Matapan an der 
griechischen Küste zu korpedieren. Weitere Erfolge sind die folgenden: Der Trans- 
porter „Namazan“ mit s00 indischen Truppen an Bord wurde am 18. September 
versenkt. Ferner versenkten unsere Unterseeboote die englischen Schiffe „Datagonia“ 
(3000 Bruttoregistertonnen) am 15. September, „Linkmoor“ (4000 Bruttoregistertonnen) 
am 20. September und „Cyrene“ (3000 Bruttoregistertonnen) am 1. Okkober. 
Zon französischen Schiffen wurden versenkt: der Hilfskreuzer „Indien (8000 Brutto- 
registertonnen), die Dampser „L'Aude“ (3000 Tonnen), „Ville de Mostaganem“ 
(26550 Tonnen), „Provincia“ (3000 Tonnen) am 1. Oktober, „RKaovitailleur“ 
Gooo Tonnen) und viele andere. 
Die Vorsichtsmaßregeln der Allüerten gegen die Unterseeboote haben nirgends 
einen Erfolg aufzuweisen gehabt. Zweifellos ist das kühne und erfolgresche Auftreten 
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