Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

Unsere Reserven warfen ihn aber in raschem Gegenangriff wieder zurück, wobei er 
in erbitterten Ortskämpfen große Verluste erlitt und 2000 Gefangene in unserer 
Hand ließ. Im Gebiete des unteren Styr drängten wir die Zussen weiter zurück. 
Ein unter großem Munitionsaufwand unternommener russischer Gegenangriff brach 
zusammen. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern wurde im Göczischen wieder heftig 
gekämpft. Hierbei traten auf seiten der Italiener mehrere von der Tiroler und 
Kärntner Front herangebrachte Jufanteriebrigaden auf. Unter Einsah dieser Ver- 
starkungen versucht der Feind, um jeden Hreis bei Görz einzubrechen. Die geftrigen 
Angriffe richteten sich sowohl gegen den Görzer Brückenkopf selbst als auch gegen 
die Käume von Plava und beiderseits des Monte San Michele. Uonter schwereren 
Verlusten denn je wurden die Jtaliener zurückgeschlagen. Auf der Dodgorahöhe ist 
der Kampf um einzelne Grabenstücke noch im Gange. 
Südösflicher Kriegsschauplah. An der montenegrinischen Grenze gingen 
unsere Streitkräffte an zahlreichen Stellen zum Angriff über. Wir eroberten die 
Grenzhöhen Troglav und Orlovac südöstlich von Avtovac und die beherrschende 
Höhenstellung auf dem Bardar nordöstlich von Bileca. An der von uns erkämpsten Linie 
südöstlich von Bisegrad wiesen wir montenegrinische Gegensiöße ab. Die Armee des 
Generals der Infanterie v. Köveß gewann den Kaum närdlich von Dozega und 
überschritt die Linie Cacak—Kragujevac. Die Armee des Generals v. Gallwißz steht 
auf den Höhen östlich von Kragujevar und nördlich von Jagodina im Kampf. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Zussische Angriffe im Kaukasus abgeschlagen. 
Konstantinopel, 2. November. (Bericht des Hauptquartiers.) An der Darda- 
nellenfront hiesi gestern das örtliche Feuergefecht an. Ein Tinienschiff nahm in der 
Amgegend von Kemillikiman und ein Torpedoboot bei Ari Burun erfolglos an dem 
feindlichen Feuer auf dem Lande teil. Unsere Artillerie beschädigte einen Schlepper 
von feindlichen Schaluppen, die westlich von Ari Burun infolge eines Sturmes 
gescheitert waren. Wir machten eine Mine unbrauchbar, die der Feind bei Sed, ül- 
Bahr auf dem linken Flügel legte. 
Auf der Kaukasusfront schlugen wir in der Nacht vom 31.Oktober zum 1. November 
verzweifelt unkernommene Angriffe des Feindes an verschiedenen Stellen ab. Sonst 
nichts Neues. (W. T. B.) 
Das Vordringen der Bulgaren in Serbien. 
Sofia, 2. November. Amilicher Zericht vom 31. Okkober. Die Täkigkeit auf 
dem serbischen Kriegsschauplah wird mit dauerndem Erfolg fortgeseht. Im Morava= 
tale eroberten wir vier Schnellfeuergeschüßze und bei der Verfolgung des Feindes 
 
	        
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