Anstrengungen des Feindes scheiterten jedoch am zähen Widerstand unserer mit unüber—
trefflichem Heldenmut fechtenden Truppen. Auch der Tolmeiner Brückenkopf stand
tagsüber unter starkem Artilleriefeuer. Ein Angriff auf unsere Stellung am Vrsic
wurde abgeschlagen.
Südöstlicher Kriegsschauplah. Uusere Visegrader Truppe hat die Borstellungen
des Gegners im unteren Limgebiete genommen.
Die über Jvanjica vorgehenden ösierreichisch-ungarischen Truppen haben die Höhen
Vk. Livada und Crvena Gora erkämpft. Eine andere Gruppe hat nach Leber-
windung aller durch Schneefall, Kälte und hohes Gebirge gegebenen Schwierigkeiten
im Raume zwischen dem Jbar= und Moravicatale die wichtigen Höhen Smreak
Trigonometer 1640 und Kasutica Trigonometer 1512 erstürmt und einige Gegen-
angriffe abgewiesen.
Die Armee des Generals v. Gallwitz erkämpfte die Daßhöhen im Jastrebat-
gebirge und machte 1100 Gefangene.
Die bulgarische Armee hat den Moravaübergang fortgesetzt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See. Leber die Versenkung des italienischen Dampfers „Ancona“
werden, wie nicht anders zu erwarten, von der feindlichen Presse ebenso verhehende
wie unwahre Darstellungen verbreiket. Der Sachverhalt war kurz folgender: Das
Unterseeboot gab einen Warnungsschuß vor dem Zug des Dampsers ab, worauf
dieser in voller Fahrt sloh. Damit befolgte er die bei Kriegsausbruch allen italienischen
Dampfern von Amts wegen erteilte Weisung, bei Anhaltung durch ein feindliches
U.Zoot je nach dessen DHosition entweder zu flichen oder das U-Boot zu rammen.
Der fliehende Dampfer wurde vom U-Boot verfolgt und beschossen und stoppte ersi,
nachdem er einige Treffer erhalten hatte. Zum Verlassen des Schiffes, auf dem
die größte Hanik herrschte, wurden 45 Minuten gewährt, dennoch wurde nur ein
Teil der Boote herabgelassen und besetzt, und zwar hauptsächlich von Dersonen der
Schisssbemannung, die mit den ersten Zooten eiligsft weit abruderte. Ein großer
Teil der Boote, die wahrscheinlich zur Rettung aller genügt hätten, blieb unbesehzt.
Nach ca. 30 Minuten mußte das U-Boot vor einem sich rasch nähernden Fahrzeug
wegtauchen und torpedierte den Dampfer, der ersi nach weiteren 45 Minuten sank.
Wenn dabei viele Dassagiere das Leben verloren, so liegt die Schuld nur an der
Besahung, weil der Dampfer, statt auf den Warnungsruf zu stoppen, floh und da-
durch das U-Boot zum Schießen zwang, und weil dann die Besahmung nur an die
eigene und nicht an die Retlung der Dassagiere dachte, wozu reichlich Zeit und Mittel
vorhanden waren. Daß das Ul-Boot auf die gefüllten Zoote und die im Wasser
Echwimmenden geschossen hätte, ist eine kendenziöse Erfindung, schon weil für das
U. Zoot die Munition viel zu kostbar ist. Nachdem der Dampfer stillstand, wurde
natürlich kein Schuß mehr abgefeuert.