Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
Der angebliche Untergang eines deutschen Truppentransport- 
dampfers. 
Berlin, 6. August. Zu der wiederholt im Auslande gebrachten Nachricht, daß in der Osisee eim 
deutscher Truppentransportdampfer mit einem Regiment Soldaten torpediert worden ist, wird nach Er- 
kundigung an zuskändiger Sielle ausdrücklich festgestellt, daß sich an Zord des fraglichen Schiffes über. 
haupt keine Truppen befunden haben und dasselbe auch kein Truppentransportdampfer gewesen ist. 
(W. T. B) 
Die Verfolgung der Russen im Kaukasus. 
Konskantinopel, 6. August. Unkerm 6. Augusi meldel das Hauptquartier von 
der Kaukasussront: Am rechten Flügel verfolgen wir den Feind überall. Er wurde 
aus dem GBecken Muradtschei verjagt und zog sich, zum Teil volslsstaändig zersprengt, 
nördlich von Karakilisse und nordwestlich von Alaschkerd zurück. Unsere Truppen ver- 
trieben bei der Berfolgung am 4. August leicht die NReste des Feindes, der sich von 
Alaschkerd zurückzog und in vorteilhaften Stellungen zwischen den Ortschaften Kinghen 
und Ridghan Widerstand versuchte. Wir wiesen alle Scheinangriffe, welche die Russen 
von Zeit zu Zeit gegen unsere Hauptfront versuchten, um die Flucht ihres linken 
Flügels zu decken, zurück und brachten ihnen beträchtliche Berluste bei. In der Am- 
gebung von Olki machten wir an der Grenze am 3. Auguft eine Anzahl von Ge- 
fangenen, unter denen sich ein Gauptmann befindet. (W. T. B.) 
Ein Fort von Nowo-Georgiewsk genommen. 
Großes Hauptquarlier, 7. August. 
Westlicher Kriegsschauplah. In Flandern wurden die Belgier durch die 
Wirkung unserer Artillerie gezwungen, ihre bei Heernisse (südlich von Dixmmiden) 
über die User vorgeschobene Stellung teilweise zu räumen. 
Französssche Handgranatenangriffe in der Gegend von Souchez wurden abgewiesen. 
Südlich von Teintrey (östlich von Lunéville) wiesen unsere Borposten einen Vor- 
sioß des Gegners leicht ab. 
In den Gebirgskämpfen nördlich von Münster keine besonderen Ereignisse. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Honiewicz gingen die Russen hinter 
die Jara zurück. 
Gegen die Westfront von Kowno wurden Fortschritte gemacht. Hierbei sind 
500 Kussen gefangengenommen und 2 Maschinengewehre erbeutet. 
Die Armeen der Gencrale v. Scholz und v. Gallwitz haben nach heftigen Kämpfen 
den feindlichen Widerstand zwischen Lomza und Bugmündung gebrochen. 
Das Gesamtergebnis aus den Kämpfen vom 4. bis 6. August beträgt 35 Offiziere 
und mehr als 14200 Mann gefangen, 6 Geschühe, 8 Minenwerfer und 60 Maschinen- 
gewehre genommen. 
Die Einschließungstruppen von Nowo-Georgiewst drangen von Norden her 
bis zum Narew durch, das Fort Dembe wmde genommen. Von Süden her 
ist die Weichsel bei Dienko erreicht.
	        
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