An der Kaukasusfront kosteten die feindlichen Angriffe in der Gegend von Id
am 20. Dezember dem Feinde einen Verlust von 8 Offizieren und 300 Mann,
während unsere Verluste nur ein Drittel dieser Zahl betragen.
An der Dardanellenfront, bei Sed-ül-Bahr, zeitweiliger Artillerie, Bomben=
und Lufttorpedokampf. Unsere Batterien auf der anatolischen Küste der Meerengen
beschossen erfolgreich Mortoliman und die Landungsstellen von Teke Burun;
sie versenkten bei Mortoliman zwei kleine Boote sowie bei Teke ein kleines
Mnnitionsschiff und krafen ferner ein Lasiboot. In einem einzigen der vom Feinde
gesäuberten Abschnitte fanden wir Lebensmittel aller Art, die für die Verproviantierung
eines ganzen Armeekorps für lange Zeit ausreichen, sowie 1000000 Sandsäcke,
ungefähr 1000 Zelte, 500 Wolldecken, 400 Tragbahren, 1000 Konservenkisten,
50 Benzinfässer, 1 Mörser bei Aghinedere sowie eine Menge in der Erde
vergrabene Mörsergeschosse, ferner 300 Kilometer Telephondraht und 150 Meter
Stacheldraht. Wir konnten die Munition, Kleidungegegenstände und sonstiges
erbeutetes Material noch nicht zählen. (W. T. B.)
Leichte Erkrankung des Kaisers.
Berlin, 22. Dezember. Amtlich wird bekanntgegeben: Seine Masesfät haben
die beabsichtigte Weiterreise zur Westfront wegen einer leichten Zellgewebsentzündung,
welche Allerhöchst denselben zwingt, einige Tage das Zimmer zu hüten, verschieben
müssen. (W. T. B.)
Tod des Siegers von Lüttich, General v. Emmich.
Hannover, 22. Dezember. Seine Exzellenz General der Infanierie v. Emmich,
Kommandierender General des 10. Armeekorps, ist hier heute morgen gegen s Uhr
sanft entschlafen. (W. T. B.)
VBermehrung des englischen Heeres auf vier Mi#llionen Mann.
London, 22. Dezember. (Meldung des ZReuterschen Zureaus.) Das Unter-
haus hat die Gesetzvorlage, die eine Bermehrung des Heeres um eine Million
Mann vorsieht, einstimmig angenommen. (W. T. B.)
Seegefecht vor Varna.
Sosia, 22. Dezember. (Meldung der bulgarischen Telegraphen-Agentur.)
Wie die Blätter melden, näherten sich gestern vier russische Torpedobootszersiörer,
die die rumänischen Häfen überwachen, einem bulgarischen Torpedoboot, das vor
dem Kloster des heiligen Konstantin bei Zarna den Wachtdienst versieht. Die
russischen Einheiten feuerten auf das bulgarische Torpedoboot, das das Feuer erwiderte.
Auch die Küstenbatterien beteiligten sich am Kampfe. Kurz darauf dampften die Torpedo,
bootszerstörer davon. Dae bulgarische Torpeboboot ist unversehrt geblieben. (W. T. B.)
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