Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Nachdem die verbündeten
Truppen an mehreren Punkten in die zähe verteidigten feindlichen Stellungen
eingebrochen waren, sind die Russen seit heute nacht auf der ganzen Front zwischen
Bug und Parczew im Rückzug. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Beschießung von Bari durch die k. und k. Flotte.
Wien, 12. August. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Die nördlich des unteren Wieprz verfolgenden
österreichisch-ungarischen Kräfte haben heute Lukow genommen und die Bystrzyca
westlich Radzyn überschritten. Zwischen der Tysmienica und dem Bug wurden
gestern die Russen von unseren Verbündeten an mehreren Stellen geworfen. Der Feind
räumte heute früh das Gefechtsfeld und zieht sich zurück. Sonst ist die Lage unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz. An der küstenländischen Front wurde in
der vergangenen Nacht ein größerer feindlicher Angriff gegen den vorspringenden
Teil des Plateaus von Doberdo und zwei Vorstöße bei Zagora, denen unter Tag
eine heftige Artillerievorbereitung vorangegangen war, unter großen Verlusten der
Italiener abgewiesen. Vor dem Görzer Brückenkopf herrscht Ruhe. An den
übrigen Fronten dauern die Geschützkämpfe und Plänkeleien fort.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See. Am 11. August früh beschossen unsere Fahrzeuge die
italienischen Küstenbahnanlagen von Molfetta bis Seno San Giorgio. In Molfetta
wurden vier Fabriken und zwei Straßenbahnviadukte stark zerschossen. Ein Viadukt
stürzte ein, eine Fabrik geriet in Brand. In San Spirito sind der Bahnhof und
verschiedene Depots bis auf den Grund niedergebrannt. In Bari wurden das
Kastell, der Semaphor, die Bahn und fünf Fabriken beschossen, von welch letzteren
eine in Flammen aufging. Ganz Bari war in Staub- und Rauchwolken gehüllt;
in der Bevölkerung herrschte Panik. Italienische Geschütze mittleren Kalibers rich-
teten ihr Feuer erfolglos gegen unsere Zerstörer; auch der Angriff eines feindlichen
Unterseebootes mißlang. Der Bahnviadukt über Seno San Giorgio wurde durch
unser Feuer stark beschädigt. Unsere Fahrzeuge sind alle völlig unversehrt heimgekehrt.
Von den feindlichen Seestreitkräften war außer dem erwäheten Unterseeboot vor Bari
nichts zu sehen. Flottenkommando. (W. T. B.)
Schwere feindliche Verluste an den Dardanellen.
Konstantinopel, 12. August. Das türkische Hauptquartier teilt mit: An der
Dardanellenfront wiesen wir am 10. August vier feindliche Angriffe auf unsere
Stellungen zurück. Der Feind verlor 3000 Tote bei einem Angriff gegen eine türkische
Division. Unsere Truppen machten einen Gegenangriff, warfen den Feind aus seinen
Stellungen und nahmen zwei Maschinengewehre. Bei Sed- ül-Bahr ließ der Feind
am 10. August nachmittags vor unserem rechten Flügel zwei Minen springen und