Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen: Die Verfolgung wurde
fortgesetzt; Biala und Slawatysze sind durchschritten.
Oestlich von Wlodawa dringen unsere Truppen auf dem Ostufer des Bug vor.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Luftbombardement der Küstenforts von Venedig.
Wien, 16. August. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Im Raume westlich des Bug nahm die
Verfolgung der Russen raschen Fortgang. Die im Zentrum der Verbündeten vor-
dringenden österreichisch-ungarischen Kräfte hefteten sich dem westlich Biala über die
Klikawka weichenden Feind an die Fersen. Die Divisionen des Erzherzogs Josef
Ferdinand gewannen abends unter Kämpfen den Raum südlich und südwestlich von
Biala, überbrückten in der Nacht die Krzna und überschritten sie heute früh. Feindliche
Nachhuten wurden, wo sie sich stellten, angegriffen und geworfen. Die Truppen
des Generals v. Köveß drängten den Gegner über die obere Klikawka zurück. In
der Gegend von Biala und gegen Brest-Litowsk hin sieht man zahlreiche aus-
gedehnte Brände. Bei Wladimir-Wolynsk, wo wir an mehreren Stellen auf dem
östlichen Bugufer festen Fuß gefaßt haben, und in Ostgalizien ist die Lage unverändert.
Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front eröffnete gestern die
feindliche schwere Artillerie nach längerer Pause wieder das Feuer gegen unsere
Werke, und zwar insbesondere gegen jene am Tonalepaß und auf den Plateaus
von Lavarone und Folgaria. Angriffsversuche italienischer Infanterie an der Tonale-
straße und auf die Popenastellung (südlich Schluderbach) und im Dreizinnengebiete
wurden abgewiesen. Ebenso scheiterten an der küstenländischen Front erneuerte Angriffe
des Feindes im Gebiete südlich des Krn und ein Vorstoß gegen den vorspringenden
Teil des Plateaus von Doberdo.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Ereignisse zur See. Eines unserer Seefiugzeuge belegte am 15. August
nachmittags vier Küstenforts von Venedig mit Bomben, von denen alle mit Aus-
nahme einer einzigen innerhalb der Werke explodierten. Von fünf zur Verfolgung
startenden feindlichen Fliegern wurden zwei beim Aufstieg durch Maschinengewehr-
feuer zur Umkehr und zur Landung gezwungen, zwei gaben die Verfolgung nach
einiger Zeit auf, während der letzte feindliche Flieger unserem Flugzeug bis in die
Nähe der istrianischen Küste folgte, wo er — ohne Erfolg erzielt zu haben — um-
kehren mußte. Unser Seeflugzeug ist trotz heftiger Beschießung durch die feindlichen
Kriegsschiffe und Forts wohlbehalten eingerückt.
Laut amtlicher italienischer Veröffentlichung ist unser „U 3“ am 12. August in
der südlichen Adria versenkt worden. Der zweite Offizier und 11 Mann des Unter-
seebootes wurden gerettet und gefangengenommen.
Flottenkommando.