Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

   
  
  
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von Tolmein zu durchbrechen. Im Görzischen unterhielt der Gegner siellenweise 
lebhaftes Artillerieseuer; unsere Artillerie antwortete mit Erfolg, zerstörte eine 
Dontonbrücke bei Sagrado und bewarf feindliche Truppenmassen östlich von Pieris. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Bewilligung des dritten Zehnmilliardenkredits im Reichstag. 
Berlin, 20. August. Der Reichstag bewilligte nach einer längeren Rede des Feichs- 
schatzsekretärs Dr. Helfferich in einer einzigen Sitzung einstimmig den Nachtragsetat von 
zehn Milliarden Mark zur Beschaffung der Kriegskosten. 
VBaterländische Kundgebung vor dem Reichskanzlerpalais. 
Berlin, 20. August. Die überwältigenden, herrlichen Ergebnisse der lezten Tage auf den 
Schlachtseldern des Ostens und die erhebenden Eindrücke der beiden letzten Reichstagssitzungen 
gaben heute abend gegen 9 Uhr einer Menschenmenge von mehreren Tausenden Veranlassung 
zu einer patriotischen Kundgebung vor dem Reichskanzlerpalois. Im Hofe des DPalais wurde 
„Deutschland, Deutschland über alles“ und darauf der Choral „Ein feste Zurg ist unser Gott“ 
angestimmt. Der Reichskanzler war inzwischen am Mittelsenster des Kongreßsaales erschienen 
und hörte mit wirklicher Freude dem Gesang zu. Nach dem zweiten Tiede sprach er die 
solgenden Worie: 
„Ihre TLieder sind ein brausender Widerhall des Schlachtendonners aus dem Osien, 
des Jubels unseres VZolkes über die Heldentaten unserer Heere. Die russischen Festungen 
sind zerschmissen wie irdene Töpfe. Aus heißem Herzen danken wir Gott, der uns bis 
hierher geholfen hat. Machivoll hat der Reichstag heute den unüberwindlichen Sieges- 
willen des deutschen Volkes verkündet: Zehn Milliarden sind in einer Sihzung bewilligt. 
(Lebhafter Zeifall.) Noch ist der Kampf nicht zu Ende. So Gott will, wird aber der 
Tag kommen, wo es heißt: Was nicht biegen will, muß brechen. (Brausender Beifall.) 
Was Sie soeben gesungen, sei bekrästigt mit dem Ruf: 
Hoch Heer und Dolk! Hoch Kaiser und Reich!“ 
Die Versammelten stimmten begeistert in den Hochruf ein und sangen dann die Nationalhymne. 
Mit dem Choral „Iun danket alle Gott“ fand die eindrucksvolle Kundgebung ihren Abschluß. 
(W. T. B.) 
Bielsk von der Armee Gallwitz genommen. 
Großes Hauptquartier, 21. August. 
Westlicher Kriegsschaupla. Keinc besonderen Ereignisse. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Ginden- 
burg: Zei den Kämpfen östlich von Kowno wurden 450 Gefangene gemacht und 
5 Geschütze erbeutet. 
Südlich von Kowno gab der Gegner auch seine Stellung an der Jessa auf und 
wich nach Osten zurück. 
Bei Gudelse und Sejucy wurden russische Stellungen ersiürmt. 
In den Kämpfen wesilich von Tykocin verloren die Russen 610 Gefangene (darunter 
5 Offiziere) und 4 Maschinengewehre. 
  
  
   
	        
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