Mit einer Roheit, die unsere Truppen und unser Volk mit tiefem Abscheu
erfüllen muß, haben die Russen zur Maslierung ihrer Stellungen Tausende von Ein—
wohnern, ihre eigene Landsleute, darunter viele Frauen und Kinder, unseren Angriffen
entgegengetrieben. Ungewollt hat unser Feuer unter ihnen einige Opfer gefordert.
Süböstlicher Kriegsschauplaß. Die verbündeten Truppen haben den gestern ge-
schlagenen Feind über die Linie Domorzang — Koniuchy — Kozowa und hinter den Koropier=
abschnitt zurückgeworfen. Oberste Heeresleikung. (W. T. B.)
Der vussische Rückzug in Ostgalizien.
Wien, 20. August. Amtlich wird verlantbart:
RKussischer Kriegsschauplatz. Uusere Erfolge ösilich Wladimir-Wolynsk und
an der Zlota-Lipa haben an einer Front von 250 Kilometer den Widerstand
des Gegners gebrochen. Der Rückzug der Zussen ist überall durch brennende Ort-
schaften und zerstörte Ansiedlungen gekennzeichnet. Die Zahl der in unseren Händen
gebliebenen Gefangenen erhöhte sich auf 10 Ooo. Die Truppen des Generals der
Kavallerie Freiherrn v. Pflanzer-Baltin, bei deren vorgestrigem Durchbruch die
bewährten kroatischen Kegimenker und das Infanterieregiment Nr. 52 wieder
Droben ihrer Tapferkeit abgelegt haben, folgen dem Feind auf Buczacz. Die aus
deutschen und öfsterreichisch-ungarischen Krästen zusammengesehte Armee des Generals
Graf Bokhmer dringt über Hodhajce und gegen Zborow vor. Die von den Zussen in
Brand gesteckte Stadt Zloczow ist im Zesitz der Armee des Generals der Kavallerie
v. Boehm-Ermolli. Die Korps des Feldzeugmeisters v. Duhallo warfen mehrere
feindliche Nachhuten und bleiben dem gegen die Festung Tuck weichenden Feind an
den Fersen. Bei Kobryn, wo unsere Verbündeten weiter Kaum gewinnen, stehen
den Russen nur mehr die Wege nach Nordosten offen. Oesterreichisch-ungarische Kräfte
erreichlen in der Gegend von Szereszowo den Südostrand Bielowiezskaja— Huszczo.
Jtalienischer Kriegsschauplatz. Die vereinzelten Angriffe der Jialiener an
der Isonzofront nahmen gestern an Amfang und Heftigkeit zu, erzielten aber, wie
gewöhnlich, nirgends einen Erfolg. Im Abschnitte von Doberdo wurde spät abends
ein von siarkem Artilleriefeuer vorbereiteter Angriff auf den Monte dei Sei Zufi
abgeschlagen; vormiktags stürmten zwei Mobil-Milizregimenter viermal den Monte
San Michele, drangen an einzelnen Stellen in unsere Gräben ein, wurden aber
liberall unter schweren Berlusten wieder Hhinausgeworfen.
Gegen den Brückenkopf von Görz eröffneke der Feind vor einiger Zeit einen
Sappenangriff, unsere Geschühe und Minenwerfer zerstörten jedoch alle näher an
unsere Front herangezogenen Sappen. Der Brückenkopf von Tolmein stand den
ganzen Tag unter heftigem Geschühfeuer, diesem folgte ein von zwei Regimentern
und zwei Alpinibataillonen geführter Angriff, den unsere Truppen im Handgemenge
abschlugen. Ebenso erfolglos waren einzelne gegen die Brücke westlich Tolmein
und den KRaum näördlich dieses #eberganges angesechken Vorstöße sowie vier Angriffe
auf die Front Mrzli-Brch— Slsemme. Auch der gegen den Raum von Flitsch