erstürmten österreichischtungarische und deutsche Truppen ausgedehnte feindliche
Verschanzungen. Auch bei Zalocze nahmen wir einen russischen Stützpunkt. Oesilich
von Brody und in Wolhynien gewinnt unser Angriff langsam Kaum. Die im
Festungsbereich kämpfenden k. u. k. Streitkräfte haben in den letzten Gefechtstagen
etwa 30 russische Offiziere und über 3000 Mann gefangengenommen.
Auf dem Kloster Zudzanow, das sich inmitten der russischen Front am unteren
Sereth befindet, weht selt einigen Tagen die Fahne mit dem Genfer Kreuz. Wenn
schon von Haus aus nicht angenommen werden kann, daß ein Feldspital mitten in
der Kampfstellung eingerichtet wird, so ist im vorliegenden Fall überdies festgestellt
worden, daß die Russen das Kloster zu einem starken seldmäßigen Stütpunkt aus-
gestaltet haben. Es wird sonach niemand erstaunen, wenn demnächst russische
Berichte erzählen mögen, wir hätten das in Rede stehende Kloster troh des Genfer
Kreuzes unter Feuer genommen. Der Feind macht sich hier eines Mißbrauchs
völkerrechtlicher Abmachungen schuldig, der unsere Gefechksführung keineswegs beein-
trächtigen darf.
Itallenischer Kriegsschauplah. Gestern entwickelten die Italiener auf der
Hochstäche von Doberdo eine erhöhte, aber gänzlich erfolglose Tätigkeit. Nach
heftiger Beschießung einzelner Käume durch ihre Artillerie jeden Kalibers versuchten
sie schon vormittags mehrere Borstöße entlang der Straße westlich San Martino.
Alle wurden abgewiesen. Unsere Artillerie wirkte verheerend gegen den zurückflutenden
Feind. Gegen Abend nahm das Geschühßfeuer an Heftigkeit zu. Sodann folgten
wieder vereinzelte Infanterieangriffe, die sämtlich unter großen Verlusten der
Italiener scheiterten. In Südtirol wurden zwei feindliche Kompagnien, die unsere
Dosken in Marco angriffen, in die Flucht geschlagen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Abermals ein englisches U-Boot in den Dardanellen versenkt.
Konstantinopel, s. September. Das Hauptauartier teilt mit: Am 4. Sep-
tember brachten wir in den Dardanellen ein feindliches Unterseeboot zum Sinken.
Wir nahmen 3 Offiziere und 25 Mann seiner Besahung gefangen. (W. T. B.)
Der britische Dampfer „Hesperian“ torpediert?
London, s. September. Das Reutersche Zureau meldet aus Queenstown:
Der britische Dampfer „Hesperian“ von der Allanlinie (10 920 Tonnen) mit 600
bis 700 Fahrgästen an Bord, wurde gestern abend bei Fastnet torpediert. Er sank
nicht. Die Schiffbrüchigen kommen ohne Kleider (9) in Queenstown an.
Der amerikanische Konsul in Queenstown berichtet, daß bei der Torpedierung
des Dampfers „Hesperian“ keine Amerikaner ums TLeben gekommen sind.
London, 6. September. Der Dampfer „Hesperian“ ist heute früh 6 Uhr
47 Minuten gesunken. (W. T. B.)
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