deshalb habe ich Sie mit dem Oberbefehl über alle Streitkräffte zu Lande und
zur See beauftragt. Unter den Augen von ganz Rußland haben Euere Kaiser—-
liche Hohelt im Laufe des Krieges Beweilse von unerschükterlicher Tapferkeit
gegeben, welche das tiefe Bertrauen und die frommen Wünsche (vocux dévots)
aller Russen erweckte, welche Ihren Namen durch alle unvermeidlichen Wechsel-
fälle des Kriegsglücks begleiteten. Die Bürde des Dienstes am WBakerland, die
Got auf mich gelegt hat, besiehlt mir heute, da der Feind in das Innere des
Reiches eingedrungen ist, den Oberbefehl über die aktiven Truppen zu über-
nehmen, mit meinem Heere die Anstrengungen des Krieges zu keilen und mit
ihm die russische Erde gegen die Angriffe des Feindes zu schühen. Die Wege
der Vorsehung sund unbekannt, aber meine Pflicht und mein Verlangen beskärken
mich in diesem Entschluß, der auf Erwägungen des Nuhens für den SEtaat
beruht. Der feindliche Einbruch von Wesien her, der sich immer verschärst,
verlangt vor allem die stärkste Konzentration aller militärischen und bürgerlichen
Behörden sowie die Vereinigung des Oberbefehls im Kriege mil der allgemeinen
Tätigkelt aller Berwaltungszweige der Regierung, was unsere Aufmerksamkeit
von der Güdfront ablenkt. Bei diesem Stand der Dinge kenne ich die Not-
wendigkeit Ihrer Hilfe und Ihres Rates auf unserer Südfront und ernenne
Gie zum Bizekönig des Kaukasus und zum Oberbefehlshaber der tapferen
Kaukasusarmee. Zch drücke Eurer Kaiserlichen Hoheit meine tiefe Dankbarkeit
für Ihre Anstrengungen im bisherigen Teil des Krieges aus.
Ein Armeebefehl, aus dem russischen Hauptquartier, unter dem s. September
datiert und vom Zaren gezeichnet, besagk: „Heute habe ich den Oberbefehl über
alle Streitkräste zu Lande und zu Wasser auf den Kriegsschauplähen übernommen.
Mit festem Verirauen auf die Gnade Gottes und der unerschütterlichen Sicherheit
des endlichen Sieges werden wir unsere heilige Pflicht, das VBVakerland bis zum
dußersten zu verkeidigen, erfüllen und Kußland keine Unehre machen.“ (W. T. B.)
Der Abschied des Generalissimus.
HDetersburg, 7. September. Der Großfürst Generalissimus hat an die
Truppen folgenden Tagesbefehl gerichtet:
Tapferes Heer und kapfere Flotte!
Heute hat sich Euer erhabener obersier Kriegsherr, Seine Majestät der Kaiser,
selbst an Eure Spitze gestellk. Ich neige mich vor Eurem Heldenmut, den Ihr seit
mehr als einem Jahre bewiesen habt. Ich dräcke Euch meine herzliche, warme
und aufrichtige Dankbarkeit aus. Ich bin davon überzeugt, daß Ihr von dem
Zeitpunkt an, an dem der Zar, dem Ihr den Fahneneid geschworen habt, Euch
führt, neue beispiellose Taten vollführen werdet. Ich glaube, daß Gott vom heu-
tigen Tage ab seinem Erwählten seine allmächtige, zum Siege führende Hilfe
angedeihen lassen wird.
gez. Generaladjufant Nikolaus. (W. T B.)
rr’
— "“ Br r « #n#e- ###rr ###### · - -« X X
Seles s