Die heftigen Kämpfe an der Sereihfront.
Wien, 11. September. Amtlich wird verlautbart:
ZKussischer Kriegsschauplatz. Derazno am Goryn ist in unserm Besihz. Bei
Tarnopol versuchten die RKussen in starkem Ansturm in die Stellungen der Verbündeten
einzudringen. Der Feind wurde unter schweren Verlusten abgewiesen. Weiter
südlich nahmen wir unsere Serethfront vor überlegenen feindlichen Kraften auf die
Höhen östlich der Strypa zurück. Nordöstlich und östlich von Zugzacz verlief der
Tag ruhig. Auf den Höhen westlich des unteren Sereth hestiger Kampf. Oestlich
der Serethmündung und an der beßarabischen Grenze ist die Lage unverändert.
Auf dem Kriegsschauplatz in Litauen erstürmten unsere Truppen das zäh verteidigte
Dorf Alba westlich von Kossow.
Italienischer Kriegsschauplatz. Seit längerer Zeit wieder zum ersienmal
entfaltete die feindliche Artilleric gestern eine lebhaftere Tätigkeit an der ganzen
küstenländischen Front. Gegen den Südwestkabschnitt der Hochsiäche von Doberdo
ging heute nacht Infanterie in der Front Bermigliano —Monte Cosich zum Angriff
vor. Von überraschendem Minenwerferfeuer empfangen, fluteten die Italiener in ihre
Deckungen zurück. Im Kärtner und Tiroler Grenzgebiet hat sich nichts von Bedeutung
ereignet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die russische Duma gegen die Regierung.
Daris, 11. September. Nach einer Meldung des DPeiersburger Korrespondenten des
„Temps“ haben die gemäßiglen Darteien der Duma zusammen mit den liberalen Elementen
des Reichsrals eine parlamentarische Gruppe mit forlschrittlichem Drogramm gebildel. Die Gruppe,
die eine sehr starke Mehrheil in der Duma umfaßt, hat ein Hrogramm angenommen, dessen
Hauplpunkt ist Bildung einer geeinigten Regierung aus DPersönlichkeiten, die das Verlrauen des
Landes genießen. (Nach W. T. B.)
Auszeichnung des Generalstabschefs v. Falkenhayn.
Berlin, 11. September. E. M. der Kaiser richtete an den Chef des Generalskabs des
Feldheeres solgende Kabinettsorder:
Mein lieber General v. Fallenhayn!
Die großen Operationen auf den Kriegsschauplähen des Ostens haben zu Erfolgen geführt,
die in der Weltgeschichte unerreicht daskehen. In unübertroffener Weise ist es gelungen,
die auf weiten Kaum verteillten großen Armeen zu einheillicher Kampfeshandlung und
gegenseiliger Unterstätzung zusammenzuführen und das, was Feldherrnkunst ersonnen, in
siegreicher Ausführung zu vollenden. Das Große, daß Sie und unter Ihrer zielbewußten
Anweisung in unermüdlicher aufopfernden Arbeit der Generalskab des Feldheeres hierbei
geleisiel haben, ist des höchsten Lobes werl und wird in der Kriegsgeschichte aller Zeiten
seine Wirkung und seine Würdigung finden.
Mir aber, als Ihrem obersten Kriegsherrn, ist es ein Bedürfnis, Ihnen, dem Cher
Meines Generalstabes des Feldheeres, eine besondere, persönliche, Freude zu bereilen.