an Zahl nur schwachen Küstenabteilungen konnten sich die Räuber irotz des Schutzes
des Torpedobootes am Ufer nicht halten und flüchteten sich eilig auf lhre Barlen,
wobei sie jedoch zehn der Zevölkerung gehörende Hammel miknahmen. Darauf
zogen sie sich zurück. Sonst nichts zu melden. (W. T B.)
Heldentat eines deutschen Hilfskreuzers. (Gesecht in der Nordsee. —
Ein englischer Kreuzer vernichtet.)
Berlin, 24. März. Nachrichten zufolge, die von verschiedenen Stellen
hierhergelangt und neuerdings bestätigt sind, hat am 29. Februar in der nörd-
lichen Nordsee zwischen dem deutschen Hilfskreuzer „Greif“ und drei englischen
Kreuzern sowie einem Zerstörer ein Gefecht stattgefunden. G. M. S. „Greif“
hai im TLaufe dieses Gefechtes einen großen englischen Kreuzer von etwa
15000 Tonnen durch Torpedoschuß zum Sinken gebracht und sich zum Schluß
selbst in die Luft gesprengt. — Von der Besatzung des Schiffes sind etwa
150 Mann in englische Kriegsgefangenschaft geraten, deren Namen noch nicht
bekannt sind. Sie werden von den Engländern, die über den ganzen Vorfall
das sfrengsie Stillschweigen beobachten, von jedem Verkehr mit der Außenwelt
abgeschlossen. Maßnahmen hiergegen sind eingeleitet.
Der Chef des Admiralskabes der Marine. (W. T. BZ.)
Sturmszenen im Reichstag.— Spaltung der sozialdemokratischen Fraktion.
Berlin, 24. März. Im Reichskage kam es heute zu einem sehr erregten Auftritt dadurch,
daß der sozialistische Abgeordnete Haase im Namen einer kleinen Minderheit der sozialdemo-
kratischen Fraktion deren Ablehnung des Notekats mit einer Rede begründeie, die den Kürmischen
Widerspruch des ganzen Hauses einschließlich der Mehrzahl der Sozialdemokraten hervorrief.
Es kam nach einem dreimallgen Kuf „zur Sache“ zur Wortentzlehung, und sogar ein nicht
kleiner Teil der sozialdemokratischen Fraktion stimmte für Wortentziehung. Unter tosendem Lärm
mußte der ZRedner die Tribüne verlassen.
In seiner Rede sagte Haose unter anderem, vom Präsldenten wiederholt unterbrochen: Nach
den Erfahrungen dieses Krieges spricht alles dafür, daß auch das Heer troß aller Erfolge die
Gegner nicht so schlagen wird, daß sie auf die Knie gezwungen werden können: zu mächtige
Gegner stehen und gegenüber, und om Schlusse wird es wahrscheinlich weder Sieger noch
Besiegte geben.
Staatssekretär Helfferich erklärte darauf u. a.: Meine Herren, ich kann hier nur vor
diesem hohen Hause und dem ganzen deutschen Zolk das tiefste Bedauern und die Küärkste
Entrüsiung aussprechen, daß ein Mann, der sich VDertreter des deulschen VZolkes neunt (Lärm
bei den Soz.), solche Ausführungen von dieser Tribüne machen kann, die unseren Feinden in
dieser Lage das Herz und den Rücken stärken müssen. (Stürmischer Beifoll.)
RKuf rechts gegen den Abg. Haase: Vertreter des Auslandes! (Großer Lärm.) Wenn ein
Redner es wagt, hier zu bestreiten und zu leugnen, daß es dem deutschen Volk, nachdem es
heute in zwanzig Kriegsmonaten all die schweren TLasten getragen hat, aber auch nach all den
großen Erfolgen, die wi#r auf sedem Felde errungen haben, nicht an der Zuversicht fehlt, doß
es siegen wird, so gibt es kein Wort, dos scharf genug wäre, das zurückzuweisen. (Lebhafier
Belfall und Händeklatschen. Andauernder Lärm.)
——— r 5
W—————2