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Einigung des Reichstagsausschusses in der U-Boot-Frage.
Berlin, 30. März. In der Budgetkommission des Reichstages wurde gestern
mit allen gegen eine Stimme bei vollbesetzter Kommission folgender Antrag der
Abgeordneten Bassermann, Bruhn, Ebert, Freiherr v. Gamp. Massaunen, Groeber,
Dr. von Heydebrand und der TLase, Dr. Müller.-Meiningen, v. Dayer, Dr. Joesicke,
Scheidemann, Schiffer (Magdeburg), Dr. Stresemann, Graf v. Westarp ange-
nommen: „Die Kommission wolle beschließen, dem Reichstage folgende Erklärung
an den Herrn Reichskanzler vorzuschlagen: „Nachdem sich das Unkerseeboot als eine
wirksame Waffe gegen die englische, auf die Aushungerung Deutschlands berechnete
Kriegführung erwiesen hat, gibt der Relchstag seiner Leberzeugung Ausdruck, daß
es geboten ist, wie von allen unseren militadrischen Machtmitteln so auch von den
Unterseebooken denjenigen Gebrauch zu machen, der die Erringung eines die Zukunft
Deutschlands sichernden Friedens verbürgt, und bei den Verhandlungen mit aus-
wärtigen Staaten die für die Seegeltung Deutschlands erforderliche Freiheit im
Gebrauch dieser Waffe unter Zeachtung der berechtigten Interessen der neutralen
Staaten zu wahren.“ (W. T. B.)
Deutscher Luftangriff auf Saloniki.
Sofia, 30. März. Der Generalskab teilt mit: Am 27. März hat ein Geschwader
von 15 deutschen Flugzeugen den Hafen von Salonili und das englisch-französische
Lager in der Stadt bombardiert. Es wurden 800 Zomben abgeworfen, die großen
Schaden anrichteten. Die Flieger beobachteten eine Explosion in einem unmittelbar
beim Bahnhof gelegenen Depot sowie eine zweite auf einem feindlichen Schiff.
Feindliche Flugzeuge versuchten einen Angriff gegen die deutschen Flugzeuge; ihr
Versuch blieb jedoch ergebnislos. Vier von den englisch-französischen Flugzeugen
wurden zur Landung gezwungen, die übrigen mußten den RKückzug antreten.
(W. T. B.)
Malancourt im Sturm genommen.
Großes Hauptquartier, 31. März.
Westlicher Kriegsschauplatz. In vielen Abschnitten der Front lebte die beider-
seitige Artillerietätigkeit während des klaren Tages merklich auf.
Westlich der Maas wurden das Dorf Malancourt und die beiderseits anschließenden
französischen Verteidigungsanlagen im Sturm genommen. 6 Offitziere und 322 Mann
sind unverwundef in unsere Hand gefallen. Auf dem Ostufer Ist die Lage unver,
andert; an den französischen Gräben südlich der Feske Douaumont entspannen sich
kurze Nahkämpfe.
Die Engländer büßten in Lufikämpfen in der Gegend von Arras und Bapaume
drei Doppeldecker ein. Zwei von ihren Insassen snd tot. Leutnant Immelmann
hat dabei sein 13. feindliches Flugzeug abgeschossen.