Hindenburgfeier im Haupiquartier Ost.
Hauptquartier Ost, 7. April. Das Goldene Militärjubiläum des Generalfeldmarschalls
v. Hindenburg wurde heute vom Stabe des Oberbefehlshabers mit einem schlichten Festakie
gefeiert, bei welchem dem Feidmarschall von den Herren seines engeren Stabes eine von
Professor Manzel geformte Statueite des Gefeierten für seine Familie überreicht wurde.
Bel dem Festfrühstück brachte der Feldmarschali einen Trinkspruch auf den Allerhöchsten
Kriegsherrn aus, in dem er sagte: „Ich kann sedem einzelnen von Ihnen nur wünschen, daß
er, wenn er in das Alter triti, das zu erleben mir vergönnk ist, ebenso dankbar, glücklich und
zufrieden auf die Vergangenheit zurückblickt wie sch. Wenn ich das tun kann, so danke ich es
der Gnade meines Allerhöchsten Kriegsherrn, der es mir ermöglicht hat, noch in vorgeschrittenen
Jahren mitzuwirken, für des Baterlandes Herrlichkeit noch einmal in alten Tagen das Schwert
zu ziehen und den Feind, so Gott will, nlederzuschlagen. Wir alle dienen diesem hohen Herrn,
und ich weiß, es tut es ein seder mil Begeisterung, bereit, Blut und Leben einzusetzen, wenn es
nötig ist.“ (W. T. B.)
Italienische Stellungen am Rauchkofel genommen.
Wien, 7. April. Amtlich wird verlautbart:
ZKussischer und füböstlicher Kriegsschauplat. Keine besonderen Ereignisse.
Italsienischer Kriegsschauplatz. An der küfkenländischen Front unterhielt der
Feind gestern nachmittag ein lebhastes Artilleriefeuer, das gegen den Tolmeiner
Brückenkopf auch nachts anhielt. Der Nordteil der Stadt Görz wurde wieder aus
schweren Kalibern beschossen. Ueber Adelsberg kreuzten zwei italienische Flieger,
von denen einer erfolglos ZBomben abwarf.
Im Tiroler Grenzgebiet kam es an mehreren Stellen zu kleineren Kämpfen. Am
Rauchkofelrücken (nördlich des Monte Cristallo) war es einer feindlichen Abteilung
in den lehten Tagen gelungen, sich auf einem Sattel festzusetzen. Heute nacht
fäuberten unsere Truppen diesen vom Feinde, nahmen 122 Italiener, darunter 2 Offl
ziere, gefangen und erbeuteten 2 Maschinengewehre. Nördlich des Suganatales
griffen stärkere feindliche Kräste unsere Stellungen bei St. Oswald an. Der Feind
wurde zurückgeschlagen und erlitt große Verluste. Dasselbe Schicksal hatten feind-
liche Angriffsversuche im Ledrotalabschnitt. Nördlich des Tonalepasses wurden
einige neuangelegte Gräben der Italiener heute nacht durch Minen zerstört.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Einführung der „Deutschen Sommerzeit“ als Krlegsmaßnahme.
Berlin, 6. April. Der Bundesrat nahm den Entwurf elner Bekanntmachung an über
die Borverlegung der Stunden während der Sommermonate 1916. Zweck der Maßnahme
ist dle bessere Ausnutzung des Tageslichtes und die gerade lm Kriege erwünschte Ersparnis
an NRohskoffen und den Erzeugnissen für Beleuchtungszwecke. Ole Ersparnis wird auf etwa
000 Millionen Mark geschätzt.