Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die in Nordalbanien operierenden k. u. k.
Truppen haben Krufja besetzt und mit ihren Spitzen den Ischnifluß erreicht. Die
Lage in Montenegro ist unverändert ruhig.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Ereignisse zur See. Eine Kreuzergruppe hat am 3. Februar vormittags an
der italienischen Ostküste die Zahnhöfe von Ortona und San Vito, mehrere Magazine
und eine Fabrik im Bereiche dieser Orte sowie einen Schwimmkran durch Beschießung
schwer beschädigt und die Eisenbahnbrücke über den Fluß Ariello nördlich Ortona
zerstört. Nach der Beschießung der Objekte von San Vito wurden Brände beobachtet.
Die Kreuzergruppe ist unbeschädigt zurückgekehrt.
Floktenkommando. (W. T. B.)
Fünf Dampfer in der Themsemündung versenkt. — Das deutsche
Marinelufischiff „LU 10“ verloren. — Zarbarisches Berhalten eines
englischen Fischdampfers.
Berlin, 4. Februar. Am 31. JZanuar und 1. Februar hat ein deutsches Untersee-
boot in der Themsemündung einen englischen armierten Bewachungsdampfer, einen
belgischen und drei englische zu Bewachungszwecken dienende Fischdampfer versenkt.
Das Marineluftschiff „U 19“ ist von einer Aufklärungsfahrt nicht zurück-
gekehrt. Die angestellten Nachforschungen blieben ergebnislos. Das Luftschiff wurde
nach einer Reuter-Meldung am 2. Februar von demin Grimsbybeheimateten englischen
Fischdampfer „King Stephen“ in der Nordsee treibend angetroffen, Gondeln und
Luftschiffkörper teilweise unter Wasser; die Besatzung befand sich auf dem über
Wasser befindlichen Teil des Luftschiffes. Die Bitte um Reltung wurde von dem
englischen Fischdampfer abgeschlagen unter dem Vorgeben, daß seine Besahung
schwächer sei als die des Luftschiffes. Der Fischdampfer kehrte vielmehr nach
Grimsby zurück. Der Chef des Admiralstabes der Marine. (W. T. Z.)
Grimsby, 4. Februar. Der hier eingetroffene Fischdampfer „King Stephen“
berichtei, daß er am Mittwoch morgen den Zeppelin „L 10“ in der Nordsee bemerkte.
Seine Gondel und ein Teil der Hülle waren unter Wasser. Die Besatzung, die
17 bis 20 Köpfe skark war, war auf der Spihe der Hülle versammelt und bat um
Aufnahme. Da die Besahung des „Zeppelins“ der Besahmng des Fischdampfers an Zahl
überlegen war, lehnte der Kapitän des Fischdampfers ab, der Bitte zu willfahren. Er
lehrte sogleich nach Grimsby zurück, um die Angelegenheit den Seebehörden mitzuteilen.
(W. T. B.)
Die englischen Angriffe unter neutraler Flagge.
Berlin, 4. Februar. Von zuständiger Stelle erfahren wir über den Angriff
eines unter holländischer Flagge fahrenden englischen Hilfskreuzers auf ein deutsches
Anterseeboot noch folgende Einzelheiten:
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