Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

  
  
Ein neuer Erfolg am Tolmeiner Brückenkopf. — Luftangriff 
auf Valona. 
Wien, 15. Mal. Amtlich wird verlautbart: 
Kussischer und süböstlicher Krlegsschauplatz. Unverändert. 
Italienischer Kriegsschauplaß. Gestern nachmittag entwickelten sich in 
mehreren Abschnitten lebhafte Artilleriekämpfe, die auch heute fortdauern. 
Nachts belegken unsere Flieger die Adriawerke bei Monsalcone, den Bahnhof 
von Cervignano und sonstige militärische Anlagen ausgiebig mit Bomben. Alle 
Flugzeuge kehrten unversehrt zurück. 
Westlich von San Martino warf unjere Infanterie den Feind aus seinen vor- 
geschobenen Gräben und schlug mehrere Gegenangriffe ab. Vorstöße der Jtaliener 
nördlich des Monte San Michele brachen zusammen. Die Stadt Görz skand abends 
unter Feuer. Auch nördlich des Tolmeiner Brückenkopfes drangen unsere Truppen 
mehrfach in die italienischen Gräben ein. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
    
  
   
  
  
  
  
  
     
   
    
   
  
    
Ereignisse zur See. Am 13. Mai nachmittags hat ein Geschwader von 
Seeflugzeugen militärische Anlagen Balonas und der Insel Saseno erfolgreich mit 
Bomben belegt und ist trotz sehr heftigen Abwehrfeuers wohlbehalten eingerückt. 
Flottenkommando. (W. T. B.) 
Oesterreichischer Drotest gegen Gewalttaten feindlicher U-Boote. 
Die Zerstörung des Dampfers „Dubrovnik“. 
Wien, 15. Mai. Das Miniskerium des Aeußeren überreichte heute den am Wiener Hofe 
beglaubigien Verireiungen der verbündeten und neutralen Staaten eine Note, in der bei den 
neutralen Mächten gegen die barbarische Zerstörung des österreichischen Dampfers „Dubrovnik“ 
proteskiert wird. Die Note sagi darüber: Dieses der „Navigazione a Vapore, Ragusa“ gehörige 
Schiff wurde am 9. Mai um 10 Uhr 30 Minuten vormittags im Nareniakanal zwischen San 
Georgio auf der Insel Lesina und Kap Gomena auf der Halbinsel Sabioncello von einem 
seindlichen Un#lerseeboot ohne sede vorherige Warnung durch zwei Torpedoschüsse vernichtet. Der 
erste Torpedo traf den Dampfer auf der Steuerbordseste und hatte zur Folge, daß das Schift 
rasch zu sinken begann. Alle Hersonen an Bord eilten In die ins Wasser gelassenen Rettungs- 
boote. Als diese Boote abzuskoßen im Begriffe woren, explodierte ein zweiter Torpedo, welcher 
aus der gleschen Richtung kam wie der erfste, achier Steuerbord unter dem Decksalon. Infolge 
der Explosion wurde das Steuerbordreftungsbooi samt den Insassen in die Luft geschleudert und 
ging in Trümmer. Ein zweites Zoot fuhr mit 16 Personen gegen Land und nahm unterwegs 
zwei Schiffbrüchige auf. Die zur Hilfe herbeigeeilten Barken holten noch einige Dersonen aus 
dem Wasser. Auf dem Schiffe besanden sich im Augenblicke der Torpedierung außer der Besatzung 
des Dampfers, die elnschließlich des Kapitäns aus 19 Mann bestand, Dassaglere in der gleichen 
Zahl, darunter zwei PDrlesker und mehrere Frauen und Kinder. Drei Leichen ertrunkener Frauen 
sind bereits geborgen und begraben. Bon der Zemanmmg und den Fahrgästen werden je vier 
Dersonen vermißt.
	        
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