als gefechtsunfähig bezeichnet hat. Des weiteren ist am 1. Juni von einem unserer
U-Boote ein anderes Schiff der „Iron Duke-Klasse in schwerbeschädigtem Zustande
der englischen Küste zusteuernd gesehen worden. Beide vorgenannten Schiffe ge-
hörten dem englischen Gros an.
Um die Größe des deutschen Erfolges herabzumindern, wird ferner von der
englischen Hresse der Verlust der zahlreichen englischen Schiffe zum großen Teil auf
die Wirkung deutscher Minen, Unterseeboote und Tuftschlife zurückgeführt. Dem-
gegenüber wird ausdrücklich betont, daß weder Minen, welche nebenbei bemerkt der
eigenen Flotte ebenso gefährlich hätten werden müssen wie der feindlichen, noch
Unterseeboote von unserer Hochseeflotte verwendet worden sind. Deutsche Luftschiffe
sind lediglich am 1. Juni, und zwar ausschließlich zur Aufklärung benutzt worden.
Der deutsche Sieg ist durch geschickte Führung und durch die Wirkung unserer
Artillerle und Torpedowaffe errungen worden.
Es ist bisher darauf verzichtet worden, den vielen angeblich amtlichen englischen
Behauptungen über die Größe der deutschen Verluste entgegenzutreten. Die letzte,
lmmer wlederkehrende Zehauptung ist, daß dle deutsche Flotte nicht weniger als
zwei Schiffe der „Kaiser“-Klasse, die „Westfalen“, zwei Schlachtkreuzer, vier kleine
Kreuzer und eine große Anzahl von Torpedobootszerstörern verloren habe. Die
Engländer bezelchnen außerdem die von uns als verloren gemeldete „Dommern“
nicht als das aus dem Jahre 1905 stammende Linienschiff von 13000 Tonnen,
sondern als ein modernes Großkampfschiff desselben Namens.
Demgegenüber wird festgestellt, daß der Gesamtverlust der deutschen Hochsee-
streitkräfte während der Kämpfe am 31. Mai und 1. Juni sowie in der darauf-
folgenden Zeit beträgt: 1 Schlachtkreuzer, 1 älteres Linienschiff, 4 kleine Kreuzer
und 5 Torpedoboote.
Von diesen Verlusten sind in den bisherigen amtlichen Bekanntgaben als gesunken
bereits gemeldet:
S. M. S. „Dommern“ (von Stapel gelaufen 1905), S. M. S. „Wiesbaden“,
S. M. S. „Elbing“, S. M. S. „Frauenlob“ und fünf Torpedoboote.
Aus militärischen Gründen ist bisher von der Bekanntgabe des Verlustes
G. M. S. „Lützow“ und „Roskock“ Abstand genommen worden. Gegenüber falschen
Deutungen dleser Maßnahme und vor allem in Abwehr englischer Legendenbildungen
über ungeheuerliche Zerluste auf unserer Seite müssen diese Gründe nunmehr
zurückgestellt werden. Beide Schiffe sind auf dem Wege zu ihren Reparatur-
häfen verloren gegangen, nachdem die Versuche fehlgeschlagen waren, die schwer-
verletzten Schiffe schwimmend zu erhalten. Die Besatzungen beider Schiffe ein-
schließlich sämtlicher Schwerverletzten sind geborgen worden.
Während hiermit die deutsche Verlustliste abgeschlossen ist, liegen sichere Anzeichen
dafür vor, daß dle tatsächlichen englischen Jerluste wesentlich höher sind, als von
unserer Seite auf Grund eigener Zeobachtungen festgestellt und bekannt gegeben
worden ist. Aus dem Munde der englischen Gefangenen stammt die Zekundung,
daß außer „Warspite“ auch „Hrinzeß RKoyal“ und „Birmingham“ vernichtet sind.
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