Erbitterie Kaͤmpfe in der Bukowina.
Wien, 11. Juni. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Oestlich von Kolki hat der Feind vorgestern
abend mit drei Regimentern das linke Storufer gewonnen. Er wurde gestern
durch den umfassenden Gegenangriff österreichisch-ungarischer Truppen wieder über
den Fluß geworfen, wobei 8 rufsische Offziere, 1500 Mann und 13 Maschinen-
gewehre in unsere Hand feelen.
Nordwesilich von Tarnopol eroberten wir durch Gegenstoß eine vom Feinde
unter großen VBerlusien erkämpfte Höhe zurück.
Im Nordostteile der Zukowina wurde wieder überaus erbittert gekämpft. Der
Druck überlegener gegnerischer Kräfte, die mit einem auch bei diesem Feinde einzig
dastehenden rücksschtslosen Zerbrauch des Menschenmaterials angesect wurden, machte
es notwendig, unsere Truppen dort vom Gegner loszulösen und zurückzunehmen.
Italienisch er Kriegsschauplatz. Die Italiener erneuerten ihre Vorstöße
gegen einzelne Frontstellen und wurden wieder überall rasch und blutig abgewiesen.
Auf dem Monte Lemerle griffen unsere Truppen die feindlichen Abteilungen,
die sich nahe dem Gipfel noch gehalten hatten, überraschend anz; setzten sich in vollen
Besitz des Berges und machten über 500 Gefangene.
Ansere Flieger bedachten den Bahnhof von Cividale mit Bomben.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Belang.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
Ereignisse zur See. Eines unserer Unterseeboote hat am 8. laufenden Monats
abends den von mehreren Zerstörern begleiteten großen italienischen Hilfskreuzer „Drinzipe
Ambertosmit Truppen an Bord torpediert. Das Schiff sank binnen wenigen Minuten.
Flottenkommando. (W. T. B.)
Niederlage der Russen östlich von Bagdad.
Konstantinopel, 11. Juni. Das Haupiquartier teilt mit: Nach einem
Kampf, der mit der Niederlage und dem Rückzug der Russen dor Chanikin
endete, nahmen unsere Abteilungen die Verfolgung auf, schlugen starke feindliche
Kosakenabteilungen zurück und drangen in der Nacht zum 9. Juni in Kasri
Schirin ein. (W. T. B.)
Russische Abteilungen bei Buczacz zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 12. Juni.
Westlicher Kriegsschauplatz. In der Champagne, nördlich von Perthes,
drangen deutsche Erkundungsabteilungen in die französischen Stellungen, machten
nach kurzem Kampf 3 Offzziere und über 100 Mann zu Gefangenen, erbeuteten
4 Maschinengewehre und kehrten planmäßig in die eigenen Gräben zurück.
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