HS 2893223
— sechs Infanteriedivisionen und mehrere Alpinigruppen starken — feindlichen Kräfte
wurden auch gestern allenthalben unter schwersten Berlusten zurückgewiesen.
Im Ortlergebiet scheiterte ein Angriff des Feindes gegen unsere Stellungen auf
dem Kleinen Eiskögele.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Ein englischer Dampfer nach Borkum aufgebracht.
Berlin, 8. Juli. Der englische Dampfer „Dendennis“ aus Falmonth, welcher
mit einer Ladung Grubenholz von Gotenburg nach Hull unterwegs war, ist an der
norwegischen Küste aufgebracht und hat unter deutscher Kriegsflagge auf der Borkum-
reede geankert. (W. T. B.)
Ein deutscher Dampfer in schwedischen Territorialgewässern
versenkt.
Stockholm, s. Juli. (Meldung des Schwedischen Telegraphen-Burcaus.)
Der Steltiner Dampfer „Dorita“ wurde heute nacht außerhalb des Fischer-
dorfes Trosunda in den Oerufkoeldsvikschären von einem U-Boot versenkt. Der
Kapitän Friedrichsen wurde vom Kommandanten des U-BZootes gefangengenommen.
Die 23 Mann sfarke Zesatzung der „Dorita“ rettete sich in das Fischerdorf. Sie
sagt aus, es seien insgesamt 50 Schüsse gegen die „Dorita“ abgefeuert worden.
Das Ud.Boot trug den Namen „Bulong“. Es führte keine nationale Flagge, sondern
hur Signalflaggen. Man glaubt, daß es sich um ein Ul-Boot russischer Nationalität
handelt. Fischer behaupteten, die Versenkung habe nur 2½ Seemeilen außerhalb
von Tryfunda stattgefunden. (W. T. B.)
Englisch-französische Angriffe blutig abgeschlagen. — Vergeblicher
russischer Anslurm bei Baranowitschi.
Großes Hauptquartier, 9. Juli.
Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich der Somme wurden die englisch-
französischen Angriffe fortgesetzt. Sie wurden an der Front Ovillers — Wald von
Mametz sowie beiderseits von Hardecourt sämtlich sehr blutig abgewiesen. Gegen
das Wäldchen von Trönes stürmte der Gegner sechsmal vergeblich an; in das Dorf
Hardecourt gelang es ihm einzudringen. Südlich der Somme steigerten die Franzosen
ihr Artilleriefeuer zu größter Heftigkeit; Teilvorstöße scheiterten.
Auf der übrigen Front fanden teilweise lebhafte Feuerkämpfe, feindliche Gas-
unternehmungen und Datrouillengefechte statt; bei letzteren machten wir östlich von
Armentières, im Walde von Apremont und wessflich von Markirch einige Gefangene.
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