Die gegen die Heeresgruppe des Generals v. Linsingen fortgesetzten starken
Anstürme der russischen Truppenmassen sind auch gestern siegreich abgewehrt worden;
sie haben dem Angreifer wiederum die größten Verluste eingetragen. Den Haupt—
druck legte der Feind auf die Abschnitte beiderseits der Zahn Kowel— Sarng, zwischen
Witoniez und der Turya, südlich der Turya und beiderseits der Lipa. Ein wohl-
vorbereiteter Gegenangriff warf den bei Zarecze (südlich von Stobychwa) vor-
gedrungenen Feind zurück. Soweit bisher festgestellt, wurden gestern 1889 Zussen
(darunter 0 Offiziere) gefangengenommen.
Unsere Fliegergeschwader haben während der letzten Kampftage dem Gegner
durch Angriffe auf Unterkunfksorte, marschierende und biwakierende Truppen sowie
die rückwärtigen Berbindungen erheblichen Schaden zugefügt.
Armee des Generals Grafen v. Bothmer: In Fortsetzung der Angriffe im Abschnitt
nordwestlich und westlich von Zuczacz gelang es den Zussen, an einzelnen Stellen
in die vorderste Berteidigungslinie einzudringen. Sie sind zurückgeworfen. Alle
Angriffe sind siegreich abgewehrt.
Balkankriegsschauplatz. Nichts Neues.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Zussische Mißerfolge in Ostgalizien und Wolhynien.
Wien, 31. Juli. Amtlich wird verlautbart:
RKussischer Kriegsschauplah. Auf den Höhen öfklich von Kirlibaba wurde
in der vorletzten Nacht durch Truppen der Armee Dlanzer-Baltin ein russischer
VBorstkoß abgeschlagen.
In Südostgalizien verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Im Westen und
Nordwesten von Zugacz setzte der Feind seine Angriffe nach wie vor mit größter
Zähigkeit fort; es wurde daher auch gestern erbittert und hartnäckig gekämpft. Die
verbündeten Truppen haben alle Stellungen behauptet.
Unmittelbar westlich von Zrody scheiterten mehrere nächtliche Angriffe des Gegners.
Auch in Wolhynien opferte der Feind gestern wieder ungezählte Tausende von Kämpfern
ohne jeden Erfolg. Wo immer er anstürmte (bei Zwiniacze, westlich und nord-
westlich von Luck und zu beiden Seiten der von Sarny nach Kowel führenden
Bahn), überall brachen seine Sturmkolonnen zusammen. Südlich von Stobgchwa,
wo er vorübergehend auf dem linken Stochodufer Fuß faßte, wurde er wieder
zurückgetrieben. Die in Wolhonien kämpfenden verbündeten Truppen haben gestern
mehrere russische Offiziere und 2000 Mann gefangengenommen und 3 Maschinen-
gewehre erbeutet.
Italienischer Kriegsschauplatz. In den Dolomiten wurde gestern im Gebiete
der Tofana der Angriff mehrerer Alpinibataillone blutig abgewiesen. 133 Jtaliener,
darunter 9 Offiziere, wurden gefangen, 2 Maschinengewehre erbeutet.