Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 4 (4)

  
Trotz Beschießung und Verfolgung durch feindliche Flieger sind unsere Flug- 
zeuge sämtlich wohlbehalten zurückgekehrt. 
Der Chef des Admiralstabes der Marine. 
London, 20. Februar. (Amtliche Meldung.) Zwei deutsche Doppeldecker 
griffen heute morgen Lowestkoff an. Sie warfen 17 Zomben aus großer Höhe ab, 
worauf sie verschwanden. Personen wurden nicht getroffen; die Nebengebäaude 
eines Resfaurants und zwei Wohnhäuser wurden beschädigt, zwei Marine-Wasser- 
siugzeuge stiegen auf und verfolgten die Angreifer, sedoch ohne Erfolg. 
Ein deutsches Wasserflugzeug warf Zomben in der Nachbarschaft von Kentish. 
knock, Feuerschiff ab, ein anderes warf sechs Zomben auf Walmer. Zwei Bomben 
zersförten Hausdächer, eine andere fiel dicht neben der Kirche nieder, wodurch die 
Fensterscheiben zersprangen, als die Gemeinde gerade das Tedeum sang. Eine 
weitere fiel in der Nähe des Strandes nieder und tötete einen Zivilisten und eine 
Marineperson. Insgesamt wurden zwei Männer und ein Knabe getötet und eine 
Marineperson verwundet. Zweli britische Flugzeuge stiegen in Dover auf und ver- 
folgten die Flugzeuge, ohne sie einzuholen. (W. T. Z.) 
Heftiger Artilleriekampf auf der ganzen Wesifront. — Französische 
Stellung bei Souchez gestürmt. — Starker Geschützkampf nördlich Berdun. — 
Ein deutsches Luftschiff verloren. 
Großes Hauptquartier, 22. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Das nach vielen unsichtigen Tagen gestern 
aufklarende Wetter führte zu lebhafter Artillerietätigkeit an vielen Stellen der 
Front; so zwischen dem Kanal von La Bassêée und Arras, wo wir östlich von 
Souchez im Anschluß an unser wirkungsvolles Feuer den Franzosen 300 Meter 
ihrer Stellung im Sturm entrissen und 7 Offiziere, 319 Mann gefangen ein- 
brachten. 
Auch zwischen der Somme und der Oise, an der Aienefront und an 
mehreren Stellen der Champagne sieigerle sich die Kampflätigkeit zu größerer 
Heftigkeit. Nordwestlich von Tahure scheiterte ein französischer Handgranaten- 
angriff. 
Endlich setzten auf den Höhen zu beiden Seiten der Maas oberhalb von 
Dun Artilleriekämpfe ein, die an mehreren Stellen zu beträchtlicher Stärke an- 
schwollen und auch während der letzien Nacht nicht verstummten. 
Zwischen den von beiden Seiten aufgestiegenen Fliegern kam es zu zahlreichen 
Luftgefechten, besonders hinter der feindlichen Front. 
Ein deutsches Luftschiff ist heute nacht bei Revigny dem feindlichen Feuer zum 
Opfer gefallen. 
Oestlicher und Baskankriegsschauplatz. Die Lage ist im allgemeinen 
unverändert. 
Obersie Heeresleitung. (W. T. B.) 
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