Zähe russische Angriffe in den Waldkarpathen.
Wien, 21. September. Aniflich wird verlautbart:
Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien: Südlich von Petroseny
haben wir auch die Höhen beiderseits des Vulkan-Passes wieder besetzt. Bei Nagh-Szeben
(Germanastadt) und an der siebenbürgischen Ostfront nur Vorpostengeplänkel.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In den Waldkarpathen
setzte der Feind seine Angriffe gegen die Armee des Generals Karl Freiherrn v. Kirch-
bach mit größter Zähigkeit fort. Zei Bresza und östlich des Dantyr-Sattels drückte
er vorspringende Frontstücke etwas zurück. Sonft scheiterten alle Ansiürme an der
Tapferkeit der Verteidiger.
Unier den in den Karpathen fechtenden Truppen der k. u. k. Wehrmacht verdienen
die braven ungarischen Landsturmbataillone des Obersken Happ besondere Erwähnung.
Auch an der Narajowka blieben alle Anstrengungen des Feindes vergeblich.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Hrinzen Leopold von Bayern: Bei der
Armee des Generalobersten v. Terszthansky standen zwischen Duskomyoty und Zatufe
die verbündeten Streitkräffe des Generals v. d. Marwitz abermals unter dem Anprall
siarker russischer Massen. Die Kampfesweise des Gegners gipfelt immer wieder in
serupellosem Hinschlachten der in tiefen Kolonnen vorgetriebenen Angriffstruppen, in
deren Mitte sich auch die Garde befindet. Nur östlich von Swiniuchy ist der Kampf
noch nicht entschieden. Sonst wurde der Feind überall unter den schwersten Ver-
lusten geworfen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Keine größeren Kämpfe.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Bei unseren Truppen unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Erfolgreicher Fliegerangriff auf russische Flugzeugmutterschiffe
vor Warna.
Berlin, 21. September. (Amtlich.) Deutsche Seeflugzeuge haben am 20. Sep-
tember früh 2 russische Flugzeugmutterschiffe, die unter Geleit eines Kreuzers und
mehrerer Zersiörer Flugzeuge zum Angriff auf die bulgarische Küste bei Warna
heranbringen wollten, erfolgreich mit BZomben angegriffen; die feindlichen Seestreit-
kräfte wurden zum schleunigen Rückzug gezwungen, verfolgt von unseren Seeflugzeugen.
Diese griffen später feindliche Transportdampfer in Conskanza erfolgreich an und
belegten Eisenbahnlinien der Nord-Dobrudscha mit Zomben. Alle Flugzeuge sind
troh stärkster Zeschießung unbeschädigt zurückgekehrt. (W. T. B.)
Die RKumänen bei Topraisar zurückgeworfen.
Großes Hauptquartier, 22. September.
Westlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von lebhaften Artillerie- und Hand-
granatenkämpfen im Somme, und Maas-Gebiet ist nichts zu berichten.
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