Front des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: Ein Angriffsversuch der
Zussen bei Bohorodezany wurde abgewiesen. Sonst keine Ereignisse.
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Der Feind
versuchte gestern abermals, unsere Front zwischen der Narajowka und der Zlota Lipa
zu durchbrechen. Gegen vier von starken russischen Kräften geführte Massenstürme
behaupieten die kapfern Truppen restlos ihre Stellungen und machten 510 Gefangene.
Auch bei der Armee des Generalobersten v. Böhm-Ermolli scheiterten fünf
feindliche Angriffe gegen die Stellungen südösslich Jassonow an der Standhaftigkeit
des Verteidigers.
Eine gelungene Unternehmung südlich Manajow führte zur Eroberung einer
russischen Vorstellung.
In Wolhynien, wo im allgemeinen nach den hestigen Kämpfen am 2. und
4. Oktober Kuhe eingetreten ist, wurde ein vereinzelter Angriff in der Gegend von
Kisielin glatt abgewiesen. Die Gesamtbeute aus diesen Kämpfen hat sich auf
6 Offiziere, 622 Mann und 8 Maschinengewehre erhöht.
Italienischer Kriegsschauplatz. Auf der Karst--Hochfläche hielt das ftarke
italienische Geschüß= und Minenwerferfeuer gegen unsere Stellungen und die rück-
wärtigen Kaume nun schon den fünften Tag hindurch ununterbrochen an. In den
Nachmittagstunden versuchte der Feind mehrere Infanterieangriffe, die jedoch in
unserem konzentrischen Artilleriefeuer überall völlig scheiterten.
An der Fleimstal-Front stehen einzelne Unterabschnitte unter lebhaftem Geschüt-
und Minenfeuer. Ein im Colbricon--Gebiet angesetzter feindlicher Angriff kam in
unserem Feuer nicht zur Entwicklung. Auf einer Höhe nördlich des Delegrino-
Tales wurden mehrere Angriffe eines Alpinibataillons abgewiesen.
Südösklicher Kriegsschauplatz. An der Vogusa keine Gefechtstätigkeit.
Der Stellvertreter des Chefs des Generasstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Erneuter türkischer Erfolg in Galizien.
Konstantinopel, 6. Oktober. (Amtlicher Bericht vom 6. Oktober.) An der
galizischen Front unternahm der Feind am S. Oktober von neuem einen sehr heftigen
Angriff mit unferen Truppen sehr überlegenen Streitkräften. Wie die vorhergehenden
wurde auch dieser letzte durch unsere tapferen Truppen auf allen Teilen der Front
abgeschlagen. Der Feind erlitt sehr schwere Berlusse. Wir machten 350 Gefangene.
Der Bizegeneralissimus. (W. T. B.)
Der Kaiser an der Osifront.
Berlin, 6. Oktober. Seine Majestät der Kaiser hat an der Ostfront gestern
in Kowel den Vortrag des Oberbefehlshabers Ost sowie des Führers der Heeres-
gruppe v. Linsingen über die Lage und die letztten Kämpfe entgegengenommen,
sowie Abordnungen der Truppenteile der genannten Heeresgruppe begrüßt. Heute