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Die Wirkung unserer letzten Zeppelin-Angriffe.
Berlin, 12. Oktober. Leber dle verheerende Wirkung unserer letzten Luftangriffe, besonders
auch über London, ist durch die Aussagen einwandfreier Augenzeugen bisher folgendes fest.
geskellt worden: Beim Angriff vom 23. September wurden mehr als 100 Gebäude schwer beschädigt,
die zum Teil nur noch Trümmerhaufen ssnd. Der Schaden wird auf über 2 Millionen Cstrl.
(140 Millionen Mark) geschäht. In der Nähe der Eisenbahnstation London-Brighion wurden
durch 3 schwere Bomben 10 Einfamilienhäuser völlig zerstört. Regent Streek, die Haupt-
geschäftsstraße in London, wurde zum größken Teise niedergelegt. In einer südlichen Zorstadt
Londons wurde eine Munilionsfabrik vernichtet. Die Eisenbahnstation Liverpool Street sowie
Brücke und Bahngleise wurden derart verwüstet, daß die Benutzung unmöglich wurde, und die
Wiederherstellung längere Zeit erfordern wird. Zwei Konservenfabriken im südlichen Stadtteil
wurden vernichtet. Eine Untergrundbahnlinic, die zum Hiccadilly-Zirkus führt, war drei Tage gesperrk.
Beim Angriff vom 2. Okiober wurden über 200 Familien infolge Zerstörung ihrer Wohnungen
obdachlos. Bei Thameshaven wurde an den BZenzoltanks großer Schaden angerichtet. In
Maple Street ist eine Reihe von 20 Häusern vernichtet. Die großen Reislagerräume der
Firma Denny Sons wurden vernichtet. An der Ecke Stiratford-High Streci und Bowroad
wurde ein Haus völlig zerstört. Dle Bombe drang bis in den Keller. Die südöstlich hiervon
liegenden Gebäude — fast die Hälfie des ganzen Häuferblocks — wurden gleichfalls zerstörk.
In Grimsby wurde eine Kaserne getroffen und über 400 Soldaten getötet.
Auf dem Humber wurde ein dort ankernder großer Kreuzer mit vier Schornsteinen durch
eine Bombe getrossen. Der Menschenverlust beirägt ungefähr 60 Mann. Ebendaselbst wurden
zwei englische Kriegsschiffe mit einem bzw. zwei Schornsteinen schwer beschädigt.
In Hull wurden schwerste Verwüstungen angerichtet. In einigen Stadtteilen stehen nur
die Häuserwände, alles übrige ist ein Schutihaufen.
In Leeds wurde enormer Schaden an Munitionsfabriken und Eisenbahnstationen angerichtet.
Im Hafen von Portsmouth wurden zwei Jachien zerstört und ein Wachtlokal vernichtei.
Ein Dock wimde schwer beschädigt, mehrere Eisenbahnwagen explodierten. Die Spritbrennerei
der Firma Dink S Sons und die Frucht= und Tagerspeicher der Firma Eldes 6 Fpffe daselbft
wurden gleichfalls getroffen. Ein Güterzug von 12 Wagen voll Pferden wurde vernichtet.
Die Heldentaten des „II 33“ (126 Schiffe versenkt).
Berlin, 17. Oktober. Dem Kapitänleutnant v. Arnauld de lsa Derriè'e ist, wie
wir erfahren, der Orden Pour le mérite verliehen worden. Der also Ausgezeichnete
hat in dreivierteljähriger Tatigkeit als Führer eines U.Bootes einen außerordentlichen
Schneid entwickelt. In diesem Zeitraum hat er nämlich im ganzen 126 Schiffe
mit insgesamt 270 000 t versenkt, darunter zwei kleine Kreuzer, mehrere Hilfs,
lreuzer, darunter „Gallia“, „Drovence“ und „Minneapolis“, Transportdampfer, die
für die Saloniki-Expedition bestimmt waren, und 11 bewaffnete Dampfer. Er hat
bei diesen Unternehmungen im ganzen 17, zum Teil schwere Gefechte bestanden,
und es gelang ihm, 4 Geschühe zu erbeuten, eine für ein U-Boot gleichfalls sehr
beträchtliche Leisklung. Bei einer einzigen IUnternehmung versenkte v. Arnauld allein
190000 t. Der Gesamtschaden, den er den Feinden zufügte, beziffert sich auf rund
450 Millionen Mark. Das U-= Boot, mit dem Kapitänleutnant v. Arnauld seine
Heldentaten ausführte, war „U 35“, dem bekanntlich auch die Fahrt nach Cartagena
geglückt war. (Berl. Zkgen.)
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