Donau-Front: Unsere Truppen, die die Donau überschritten haben, besetzien am
27. November Alekandria, wo sie 1 Lokomotive, 140 Eisenbahnwagen und eine große
Menge Lebensmittel erbeuteten.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T. B.)
Beattie britischer Flottenbefehlshaber an Stelle Jellicoes.
London, 209. November. (Reuter-Meldung.) Unterhaus. Balfour teilte mit,
daß Admiral Zellicoe an Stelle von Sir Henry Jacksen zum Ersten Seelord und
Dräsidenten der Marineakademie in Greenwich ernannt worden ist. Beattie wurde
zum Befehlshaber der großen Flotte ernannt. (Beifall.) Balfour teilte weiter mit,
daß man schon seit längerer Zeit den Beschluß gefaßt habe, diese Ernennungen
vorzunehmen, daß die Verlautbarung davon aber aus militadrischen Gründen verzögert
worden sei. Die Ernennungen würden noch weitere Veränderungen in der Admiralität
zur Folge haben. (W. T. B.)
Eine Flaschenpost von der „Hampshire“. — „Hampshire“ von einem
deufschen U#Boot korpediert?
Stavanger, 29. November. Auf Besteraamoy im Stavangerfjord trleb eine Flasche
mit einem Zettel an Land, der in englischer Sprache folgende Worte enthielt: „S. M. S.
„Hampshlre'“. Wir sind bisher wohlbehalten, aber wle lange, können wi#r nicht sagen. Wir
sind in einem offenen Boot, welches aber skark leck ist; es wird nicht mehr lange dauern. Wir können
das Land noch nicht sehen. Lebt alle wohl! Wir wissen, daß wir gerächt werden; die Jungens
werden dafür sorgen. Wir wurden zweimal torpediert und hatten ulcht Zeit, wiederzufeuern,
ehe das U.Booi verschwand und wir sanken. Fünf von uns sind setzt hier, alle kodmüde vom
Rudern und Wasserschippen. Dies ist das Letzte von uns; wenn es gefunden wird, schickt es
Frau Smith, Southshields.“ Der Zettel ist offenbar echt und heute dem britischen Konsul über-
geben worden. Die „Hampshire“ war mit Lord Kitchener und seinem Stabe an Zord am
5. Juni gesunken. (W. T. B.)
Der Reichskanzler über den vaterländischen Hilfsdienst.
Berlin, 29. November. Bel Beginn der Beratung des Gesetzentwurfs über den
vaterländischen Hilfsdienst hielt der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg esne Zede, In der er
unter anderem sagte: „Der unersältliche Krieg rast weiter. Unsere Feinde wollen es so. Sie
feiern den vergangenen Sommer als einen für sie siegreichen. Haben sie eiwa ihren Willen
durchgesetzt) Unsere Linien sind ungebrochen, und Kumänlen, das den großen Umschwung
herbelführen sollte, zahlt seine Buße. (Bravo.) Gott hat uns bis hierher geholfen und wird
weiter helfen. (Beifall.) Dle fast übermenschlichen Taten unserer Truppen, an die kein Wort
des Dankes heranrelcht (Sehr richtig! Sehr wahr! Beifall), und das gute Gewissen, daß
wir als die Ersten und Einzigen bereit waren und berelt sind, den Krieg durch einen unser Dasein
und unsere Zukunft sichernden Frieden zu beenden, gibt uns das Fecht zu solcher Zuversicht.
Aber, meine Herren, über dem Fecht sollen wir unsere Pflicht nicht vergessen. Unsere Feinde
wollen den Frieden noch nicht. An Menschenzahl sind sie uns weit überlegen, und fast die ganze
Welt liefert ihnen Kriegsmaterial. Die Molive des Gesehes, um dessen Annahme wit bitten,
sind nicht am grünen Tisch erdacht, sie sind draußen im Trommelfeuer der Fronten geboren. Die
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