Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 5 (5)

Friedensangebot des Deutschen Reiches und seiner Verbündeten. 
Berlin, 12. Dezember. Wie der Relchskanzler im Reschstage mitteilte, 
haben die Regierungen des Vierbundes heute an die diplomatischen Vertreter 
der mit dem Schutze ihrer Staatsangehörigen in den feindlichen Ländern betrauten 
GStaaten zur #ebermittlung an die feindlichen Mächte gleichlautende Noten gerichtet, 
mit dem Vorschlage, alebald in Friedensverhandlungen einzutreken. In den 
Noten heißt es: Die Vorschläge, die die Verbündeten zu den Verhandlungen 
mitbringen werden, bilden nach ihrer #eberzeugung eine geeignete Grundlage für 
die Herstellung eines dauerhaften Frtedens. Wenn trotz dieses Angebotes der Kampf 
fortdauern sollte, sind die verbündeten Mächte entschlossen, ihn bis zum siegreichen 
Ende zu führen, lehnen aber feierlich jede Beronkwortung dafür ab. (W. T. B.) 
Die Rede des Reichskanzlers über das Friedensangebot. 
Berlin, 12. Dezember. In seiner heutigen Kede im Reichstage sagte Reichskanzler 
v. Bethmann Hollweg unter anderem: 
Mumäniens Eintritt in den Krieg sollte unsere und unserer VBerbündeten Sitellung im Osten 
aufrollen, gleichzeitig sollte die große Offenssve an der Somme unsere westliche Front durchbrechen, 
sollten erneute italienische Anstürme Oesterreich-Angarn lahmlegen. Die Lage war ernst. 
Mit Gottes Hilfe haben unsere herrlichen Truppen einen Zuskand geschaffen, der uns volle 
und größere Sicherheit bietet als je zuvor. (TLebhaftes Bravol) Die Westfront steht. Sie 
steht nicht nur, sie ist trotz des rumänischen Feldzuges mit größeren Reserven an Menschen 
und Material ausgestattet, als sie es früher war. (Bravol) Gegen alle italiensschen Diverssonen 
ist sehr nachdrücklich vorgesorgt. Und während an der Somme und auf dem Karst Trommelfeuer 
erdröhnte, während die RKussen gegen die Ostgrenze Siebenbürgens anstürmten, hat Feldmarschall 
v. Hindenburg in genialer Führung ohnegleichen und mit Truppen, die im Wetteifer aller 
Verbündeten in Kampf, und Marschleiskungen das Ummögliche möglich gemacht haben (Lebhaftes 
Bravol), die ganze Westwalaches und die feindliche Hauptskadt genommen. (TLebhasies Bravol) 
Den großen Geschehnissen zu Lande reihen sich die Heldentaten unserer Unterseeboote würdig 
an. Geniale Führung und unerhört heldenhafte Leiskungen haben eherne Tatsachen geschaffen. 
Auch die innere Ermüdung, mit der der Feind rechnete, war ein Trugschluß. Unseren bisherigen 
Erklärungen der Friedensbereitschaft sind unsere Gegner ausgewichen. Jetzt sind wir einen 
Schritt westergegangen. 
In tiefstem sittlichen und religiösen Pflichtgefühl gegen sein Bolk und darüber hinaus gegen die 
Menschheit hält der Kaiser den Zeitpunkt für eine offizielle Friedensaktion für gekommen. Seine 
Majesiät hat deshalb in vollem Einvernehmen und in Gemeinschaft mit seinen hohen Berbündeien 
den Entschluß gefaßt, den feindlichen Michten den Eintritt in Friedensverhandlungen vorzuschlagen. 
(Lebhaftes Zravo! — Bewegung.) Heute morgen habe ich den Vertreiern dersenigen Mächte, 
die unsere Rechte in den feindlichen Staaten wahrnehmen, also den Vertreiern von Spanien, 
den Vereinigten Staaten von Amerska und der Schweiz eine entsprechende, an alle feindlichen 
Mächte gerichtete Note mit der Bitte um Lebermittlung übergeben. Das gleiche geschieht heute 
in Wien, in Konstiantinopel und Sofia. Auch die übrigen neutralen Staaten und Seine Heiligkeit 
der Dapfk werden von unserem Schritt benachrichtigt. 
Die Note hat folgenden Wortlaut: 
„Der surchtbarste Krieg, den die Geschichte se gesehen hat, wütet seit bald zwei und 
einem halben Jahr in einem großen Tell der Welt. Diese Katastrophe, die das Zand 
einer gemeinsamen tausendsährigen Zivilisation nicht hat aufhalten können, trifft die 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.