Die Verfolgung der Russen in der Walachei.
Berlin, 28. Dezember, abends. (Amtlich.) An der Wesifront nur auf
dem linken Maas-Lfer gesteigerte Gefechtstätigkeit. — Im Osien keine besonderen
Ereignisse. — In Verfolgung der Russen hat die neunte Armee Zoden gewonnen. —
Aus Mgzedonien nichts Neues. (W. T. B.)
Die Durchbruchsschlacht in der Ostwalachei.
Berlin, 28. Dezember. Die große Durchbruchsschlacht Iin der Ostwalachel ist gewonnen.
Da die durch die vielen Niederlagen demoralisierte rumänische Armee zu sedem Widerstand
unfähig war, mußten siarke russische Heereskräfte zu ihrem Schutze und zur weiteren Verteldigung
des rumänischen Zodens eingesetzt werden. Die an Gebirge und Donau gleichmäßig flark
angelehnte Stellung auf der schmalen Fronk Rimnieul- Sarat — Filwesti— Donau-Sümpfe schien
geeignet, den Abschub der geworfenen rumänischen Armee hinker den Sereth zu ermöglichen.
Gestützt auf das Fesiungssystem der Sereth-Linie sowse auf Straßen und Bahnnetz, Häfen und
Magazine der Städte Braila, Galatz und Focsani gab sie dem gefährdeten Südflägel der
russischen Gesamtfronk einen anscheinend völlig sicheren Halt. Ihr ganzer Ausbau sowie die
Verteidigung bezeugen, daß sie nicht als eine vorübergehende Aufnahmestellung gedacht war,
sondern daß in ihr ein slarker und dauernder Widerstand geleistet werden sollte. Die russische
Heeresleistung fühlte sich anscheinend stark genug, hier dem Vorgehen der Verböndeken Halt zu
gebieten. Im Vertrauen auf den Wert seiner Truppen wagte Mackensen kühn den kürzesten
Weg des frontalen Angriffs. Er stieß gegen den flärksten Dunkt der Verteidigung vor: die
ausgebauten Stellungen bei Kimnicul Sarat. In fünftägigem erbitterten Ringen schlug er
sädwestlich Rimnik eine Bresche von 17 km Breite, drückte zugleich am 27. Dezember in der
Mitte der Front die skarkbefestigte Linie Filipes#l — Liscosteanca ein, während er, im Tale des
Cilnau wesilich KRimnicul-Sarat vordringend, die dortige russische Verteidigung zurückwarf. Im
Verfolg dieser Kämpfe wurde der Angelpunkt der ganzen Stellung, die Stadt Rimnicul-Sarat,
am 27. Dezember genommen. Eiligst herangezogene Truppen Sacharows sollten die Niederlage
noch in letzter Stunde abwenden. Sie warsen sich den längs der Donau vorrückenden tapferen
bulgarischen Divisionen entgegen, konnten aber das Schicksal der Schlachk nicht mehr wenden.
Mit der Zezwingung der Rimnleul- Sarat— Donau--Stellung ist wiederum ein gewaltiger Schritt
in der Eroberung Rumäniens vorwärts gemacht. (W. T. B.)
Aufbringung eines russischen Munitionsdampfers durch ein
deutsches U-Boot.
Berlin, 28. Dezember. (Amtlich.) Eines unserer Unterseeboote hat vor einiger
Zeit im Nördlichen Eismeer, ösilich vom Nordkap, den Dampfer „Suchan“ der
russischen Freiwilligen= Flotte ausgebracht. Der Dampfer war mit Kriegsmaterial
beladen und befand sich auf dem Wege von Amerika nach Archangelsk. Nachdem
die russischen Schiffsoffiziere als Gefangene auf das Unterseeboot genommen und
ein deutscher Secoffizier mit einigen Unteroffizieren die Führung des Dampfers
übernommen hatte, wurde dieser, begleitet von dem U. Zoot, nach einem deutschen
Hafen gebracht. Hier stellte sich heraus, daß es der von den Russen bei Kriegs-
ausbruch im Hafen von Wladiwostok beschlagnahmte Dampfer der Hamburg-Amerika=
Linie „Spezia“ war. Die einen Wert von vielen Millionen darstellende Ladung
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