Die ablehnende Antwort der Entente auf den Friedensvorschlag
der Mittelmächte.
Daris, 30. Dezember. (Meldung der Agence Havas.) Die Antwori der Alllierten
auf die Note der feindlichen Mächte bekreffend den Vorschlag auf Eröffnung von Friedens-
verhandlungen ist heute abend dem Botschafter der Bereinigten Staaten durch Ministerpräsideni
Briand im Namen der allü#erien ##egierungen von Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien,
Japan, Monienegro, Portugal, Kumänien, Rußland und Serbien übergeben worden. Ste besagi
unter anderem: Eine Anregung ohne Bedingungen für Eröffnung der Berhandlungen ist kein
Friedensangebol. ODieser angebliche Vorschlag, der, seden greifbaren Inhaltes und seder Genaulgkeit
entbehrend, durch dle Katserliche Regierung in IUmlauf gesetzt wurde, erscheint weniger als ein
Friedensangebot denn als ein Kriegsmanöver. Für die Gegenwart stützi sich das Anerbieien
Deutschlands auf eine ausschließlich europäische „Kriegskarte“, die nur den außeren und vorüber-
gehenden Schein der Lage und nicht die wirkliche Stärke der Gegner ausdrückl. Ein Friede,
der unser solchen Boraussetzungen geschlossen wird, würde einzig den Angreifern zum Vorteil
gereichen. Für die Zukunft verlangen die durch die Kriegserklärung Deutschlands verursachten
Verwüstungen, die zahlreichen Attentate, die Deuischland und selne VBerbündeten gegen die
Kriegführenden und gegen die Neutralen verübf haben, Sühne, Wiedergutmachungen und
Bürgschaffen (sancfion, reporefions, göranties).
Deuischland weicht listig dem einen wle dem andern aus. In Wlirklichkeit ist die durch
die Zentralmächte gemachte Eröffnung weiter nichis, als ein wohlberechneier VBersuch, auf die
Entwickelung des Krieges einzuwirken und zum Schlusse einen deutschen Frieden aufzunötigen.
In voller Erkenntnis der Schwere, aber auch der Notwendigkest der Stunde lehnen es die
alliierten Regierungen, die unter sich eng verbunden und in voller Uebereinstimmung mit ihren
Bölkern sind, ab, sich mit einem Vorschlage ohne Aufrichtigkelt und ohne Bedeutung zu befassen.
Sie versichern noch einmal, daß ein Friede nicht möglich ist, solange sie nicht die Gewähr
haben für Wiederherstellung (reporation) der verletzten Rechte und Freihesten, für die Anerkennung
des Grundgesetzes der Nationalitälen und der freien Existenz der kleinen Sfaaken, solange sie nicht
sicher sind einer Regelung, die geeignekist, endgültig die Ursachen zu beseitsgen, die seit langem die Bölker
bedrohl haben, und die einzig wirklichen Bürgschaften für die Sicherung der Welt zu geben. (W. T. B.)
Siegreiche Kämpfe im Grenzgebirge zur Moldau.
Großes Hauptaquartier, 31. Dezember.
Wesilicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz ZRupprecht: Der
Artilleriekampf war zeitweilig südlich des La-Bassée-Kanals, beiderseits der Somme
und nordwestlich von Keims heflfig. Auf dem Südufer der Ancre brachte unser
Fernfeuer mehrere Munitionslager zur Entzündung.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresfront des Generalfeldmarschalls Drinzen
Leopold von Zadern: Südlich von Jakobskadt nahm die Artillerietätigkeit zu.
Heeresfront des Generaloberst Erzherzog Joseph: Im Grenzgebirge zur Moldau
nahmen die Kämpfe für uns günstigen Verlauf. Deutsche Truppen entrissen nördlich
des Uz-Tales den Russen die Höhe Solyomtar und hielsten sie gegen skarke Gegen-
siöoße; 1 Offizier, 80 Mann wurden gefangengenommen.
Beiderseits des Oitoz-Tales wurden von deutschen und österreichisch-ungarischen
Zegimentern rumänisch-russische Stellungen, im Dutna-Tal Tulici in hartem Häuser-
kampf genommen. Bei Nereju im Zabala-Tal sind unsere Truppen im Vordringen.