(Kronfkadt) folgt der Gegner nur zögernd. Im Gyergyo-Gebirge entwickeln sich
neue Kämpfe.
Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzogs Carl: In der Bukowina
und in den galizischen Waldkarpathen wiesen österreichisch-ungarische und deutsche
Streitkräfte zahlreiche russische Vorstöße ab. Auch nordwestlich von Mariampol
scheiterten mehrere Angriffe des Feindes.
Bei Zborow siellte ein Gegenangriff die Lage wieder her.
Heeresfront des Generalfeldmarschalls Drinzen Leopold von BZayern: Die aus
deutschen und k. u. k. Truppen besfkehende Armee des Generalobersten v. Terszihansky
murde gestern nordöstlich und südöstlich von Swiniuch erneut heftig angegriffen.
Der Feind drang in das Dorf Korytnica ein, mußte aber vor cinem umfassenden
Gegenstoß in #Anordnung zurückweichen. Er ließ 10 Offiziere, 1100 Mann, mehrere
Maschinengewehre in der Hand der VBerbündeten. Seine blutigen Verluste find
außerordentlich schwer.
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Geschütz= und Minenwerferkämpfe an
der küssenländischen Front dauerten in mehreren Abschnitten mit wechselnder Stärke
fort und erstreckten sich auch auf den Kaum von, Plava.
Im Plöcken-Abschnitt schritt der Feind nach sehr heftigem Artilleriefeuer zum
Angriff auf den Kleinen Pal, drang hier in einen Teil unserer Stellung ein, wurde
aber durch Gegenangriff wieder vollständig hinausgeworfen.
An der Tiroler Front scheiterten mehrere Vorstöße schwächerer italienischer Ab—
teilungen am Rufreddo und ein zweimaliger Angriff des Gegners auf Civaron.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Oestlich von Vlora (Valona) drang eine
italienische Kraftgruppe über die Vojusa vor. Sie wurde in Front und Flanke
gefaßt und im zweitägigem Gefecht zurückgeworfen.
Die Donauflottilie versenkte in der unteren Donau ein rumänisches Kanonenboot.
Der Siellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
M
Das Kriegsmanifest des Zaren Ferdinand.
Sofia, 2. September. (Meldung der Bulgarischen Telegraphen-Agentur.) Gestern vor-
mittag wurde solgendes Manifesi durch Anschlag veröffentlicht:
Manifest an die bulgarische Nation!
Bulgaren! Im Jahre 1913, nach Beendigung des bulgarischen Krieges, als Bulgarlen
gezwungen war, sich mit seinen treulosen Verbündeten zu schlagen, griff uns unser nördlicher
Nachbar, Rumänien, unter dem Vorwand eines Bruches des Gleichgewichts auf d.m Balkan
verräterisch an und siel in die nicht verteidigten Teile unseres Zaterlandes ein, ohne daselbst
Wlderstand zu finden. Durch diesen rduberischen Einfall in unser Land hinderte es uns nicht
mur daran, die helligen Früchte des Krieges zu ernten, sondern es gelang ihm auch, infolge
des Friedens von Zukarest uns zu demätigen und uns unsere fruchibarsten Teile der Dobrudscha,
den Mittelpunkt unseres ersten Königreiches, zu entrelßen. Meinen Befehlen gemäß hat unsere
lapfere Armee damals keinen einzigen Gewehrschuß gegen die rumänischen Soldaten abgegeben
und hat ihnen einen traurigen militärischen Kuhm erwerben lassen, dessen zu rühmen er sich bis
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