Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 6 (6)

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Revolution in Rußland. — Provisorische Regierung der Duma. 
Petersburg, 14. März. (Meldung der Peiersburger Telegraphenagentur.) 
In Delersburg ist die Revolutson ausgebrochen. Ein aus 12 Dumamitgliedern 
beskehender Exekutivausschuß ist im Besihe der Macht. Alle Minister sind ins 
Gefängnis geseczt. Die Garnison der Hauptstadt, 30 000 Mann, hat sich mit 
den Revolutionären vereinigt. Um Donnerskag (Mittwoch 7), dem drilten Tag 
der Revolution, war die Ordnung in der Hauptskadt wiederhergestellt. Der 
Deputierte Engelhardt ist vom Ausschuß zum Kommandanten von DPetersburg 
ernannt worden. (W. T. B.) 
        
        
      
        
    
        
      
    
    
        
        
      
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
         
      
    
    
Der Aufruf des DPetersburger VBollzugsausschusses. 
Deiersburg, 14. März. (Meldung der DHetersburger Telegraphenagentur.) Die Be- 
völkerung von Petersburg, die über die vollskändige Desorganisotlon im Transportwesen und 
in der Verpflegung aufgebracht war, war schon seit langem erregt und murrte dumpf gegen 
die Kegierung, die sie für alle Leiden, die sie erduldete, verantwortlich machte. Die Regierung, 
die Unruhen voraussah, ergriff umfassende Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung. 
##ker anderem schrieb sie die Auflösung des Felchsrates und der Duma vor; aber diese 
beschloß am 11. März, dem kaiserlichen Akas nicht Folge zu leisten und die Sitzungen fort- 
zusetzen. Ste setzte sofort elnen Vollziehungsausschuß von 12 Mitgliedern unier dem Vorsitz 
des Präsidenten Kodzianko ein. Dieser Ausschuß erklärte sich als vorläufige Regierung und 
erlleß solgenden Aufruf: 
„In Anbeiracht der schwierlgen Lage und der inneren #Anordnung, die man der 
Politik der allen Reglerung verdankt, steht sich der Vollziehungsausschuß der Duma- 
gezwungen, die öffenkliche Ordnung in seine Hände zu nehmen. In vollem Bewußtsein 
der Verantwortlichkelt des gefaßten Entschlusses drücki der Ausschuß die Zuversicht aus, 
daß die Bevölkerung und das Heer ihm in der schwierlgen Aufgabe belstehen werden, 
eine neue Regierung zu schaffen, dle den Wünschen des Volkes entgegenkommt und 
sein Vertrauen genteßt.“ 
Der Vollziehungsausschuß stühte sich auf die in Aufruhr befindliche Bevölkerung der Haupl- 
stadi und auf die Garnison von Peiersburg, die sich, mehr als 30 000 Mann stark, vollständig 
mit den Aufskändischen vereinlgle, verhaftete alle Minister und sleckte sie in das Gefängnis. 
Die Duma erklärte das Kabinett als nicht beskehend. Heute, am drikten Tage des Aufstandes, 
K die ganze Haupistadt, in der die Ordnung schnell wiederkehrt, in der Gewalt des Doll- 
ziehungsausschusses, der Duma und der Truppen, die sie unierstützen. 
Der Abgeordnete Engelhardt, Oberst im Großen Generalskabe, wurde vom Ausschuß zum 
Kommandanien von Deiersburg ernannt. Gestern abend richtete der Ausschuß Aufrufe an dle 
Zevölkerung, an die Truppen, Eisenbahnen und Banken, in denen er diese aufforderte, das 
gewöhnliche Leben wleder aufzunehmen. (W. T. B.) 
Lebhafter Feuerkampf in Ostgalizien. 
Berlin, 14. März, abends. (Amflich.) Im Westen bei regnerischem Wetter 
ruhiger Tag. — Im Osten lebhafte Attillerietätigkeit bei Brzezang. — Neue Entente- 
angriffe beiderseits des Hrespa-Sees scheiterten. (W. T. B.)
	        
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