Buͤrger beim friedlichen und gesetzlichen Verkehr auf offener See zur Anwendung zu
bringen. Der Präsident sei davon überzeugt, daß es dem Weltfrieden dienen würde,
wenn andere neutrale Mächte in ähnlicher Weise handeln würden. Darauf hat der
Minister des Aeußern erwidert, daß für die Niederlande kein Anlaß bestehe, denselben
Teg einzuschlagen wie die Bereinigten Staaten, da die Haltung der Bereinigten Staaten
im Gegensatz zu der der Niederlande eine Folge der bekannten früheren Verhandlungen
zwischen Washington und Berlin sei. Es ist von der Reglerung der Vereinigten
Staaten bei den Niederlanden kein anderer Schritt getan worden. (W. T. B.)
Stockholm, 7. Februar. Das Stpuenska Telegrambyran erfährt, daß der
hiesige amerikanische Gesandte schon bei leberreichung der Note Wilsons am s. Februar
vom Minister des Acußern davon unterrichtet wurde, daß Schweden den Schritt der
Vereinigten Staaten wahrscheinlich nicht nachahmen würde. Ein dahingehender
Entschluß ist im gestrigen Ministerrat gefaßt worden. (W. T. B.)
Kopenhagen, 7. Februar. Die „Politiken“ meldet, daß die Note Wilsons
vom amerikanischen Gesandten im Ministerium des Aeußern überreicht worden ist.
Die Note euthält keine Aufforderung oder Anfrage, sondern ssellt nur eine Melnungs-
dußerung dar, die infolge ihrer Form nach diplomatischem Gebrauch eine Antwort
nicht beansprucht. Der Inhalt der Note wurde im Ministerrat erörtert, der noch im
aufe des gestrigen Vormittags stattfand. Sämtliche Minister nahmen daran teil.
Später hatte der Minister des Aeußern Scavenius eine Zusammenkunft mit dem
amerikanischen Gesandten Egan, bei der er diesem den bereits gemeldeten Stand-
punkt der dänischen Regierung mitteilte. Eine weitere Antwort wird nicht ab-
gegeben werden. (W. T. B.)
Kristiania, 7. Februar. (Meldung des Norwegischen Telegrammbureaus.)
Die Aufforderung der amerikanischen Regierung an Norwegen, eine ähnliche Haltung
wie die amerikanische gegenüber der deutschen Erklärung bezüglich des Seekrieges
einzunehmen, beantwortete die norwegische Regierung dahin, daß sie nicht der
Meinung sei, sich dem Schritte der Vereinigten Staaten anschließen zu können.
Die Regierung fügte hinzu, es seien augenblicklich in Stockholm Verhandlungen
zwischen den drei nordischen Keichen im Gange über die Stellung, die sie auf der
Grundlage des Bölkerrechts zu der Erklärung Deutschlands einnehmen werden.
(W. T. B.)
Die Haltung der südamerikanischen Staaten. — Der Drotest
Brasiliens.
Berlin, 7. Februar. Nach hier vorliegenden Nachrichten lehnen die süd-
amerikanischen Staaten es ab, sich dem Vorgehen Wilsons anzuschließen. Sie
werden sich vermutlich mit Hrotesten gegen die deutsche Sperrgebietserklärung begnügen.
(W. T. B.)