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Dle Absage der Schweiz an Wilson.
Bern, 10. Febrnar. (Meldung der Schwetzerischen Depeschenagentur.) Am 9. d. M.
hat der Zundesrat der amerikanischen R#egierung seine definitive Stellungnahme gegenüber
der deutschen Blockadeankündigung in einer Note zur Kenninis gebrachi, in welcher er unter
anderen folgendes ausführi: „Die Ereignisse während des gegenwärtigen Kriegs haben den
Bundesrat in seiner Leberzeugung von der Notwendigkeit der Einhaliung einer Ktrikten und
lopalen Neutralität besiärkt und den Zeweis geleisket, daß heute wie im Jahre 1815 die Un-
verletzlichkeit und Unabhängigkeit der Schweiz im wahren Interesse der Dolitik Curopas liegen.
Die Schweiz wird an dieser Neutralität festhallen, solange nicht die Unabhängigkei#t, die
Jnlegritäht des Landes, die Lebensinteressen oder die Ehre des Staates verletzt werden. Der
Zundesrat darf auch die Aufmerksamkeit von Dräsident Wilson auf die einzigartige geographssche
Lage der Schweiz lenken, die von allen Seiten von kriegführenden Staaten eingeschlossen is
und mit Sicherheit zum allgemeinen Kriegsschauplatz werden möüßte, sobald sie aus ihrer Neutralitch
heraustreten würde. So drückend sich daher auch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Schweiz
zufolge der angekündigien Zlockade gestalten und so sehr je nach deren Durchführung völker.
rechtliche Hrinzipien verletzt werden, so kann sich der Zundesrat doch nicht entschließen, Dräsident
Wilson in den auf Grund einer anders gestalteien Sachlage von ihm gegenüber der deutschen
Reichsregierung unternommenen Schriiten zu folgen. (MNach W. T. B.)
Lebhaftere Kämpfe am Tigris.
Konstantinopel, 10. Februar. (Generalskabsbericht vom 9. Februar.) Tigris-
Front: Nach Nachrichten, die infolge Drahtunterbrechung erst kürzlich eingetroffen
sind, hat am 3. Februar südlich vom Tigris ein größeres Treffen statt-
gefunden. In der Nacht zum 3. und am Morgen nahm der Feind unsere Stellungen
unter heftiges Geschützfeuer und griff um 11 Uhr vormittags an. Zei seinem ersten
Angriff gelang es dem Gegner, sich eines Teiles unserer ersten Linie zu bemächtigen,
er wurde aber durch unseren Gegenangriff keilweise zurückgeworfen. Er drang dar-
auf abermals vor, aber es gelang uns, unsere zweite Linie bis auf einen kleinen
Bruchteil durch einen heftigen Gegenangriff wiederzunehmen. Weitere Angriffe am Nach-
mittag desselben Tages wurden abgewiesen. Weiter östlich wurde eine Kavalleriebrigade
nebst Artillerie, welche gegen den Tigris vorzudringen versuchte, durch das Feuer unserer
Kanonenboote gezwungen, den RKückzug anzutreten. Am 9. Februar und an den folgenden
Tagen Infanterie= und Artilleriefeuer südlich vom Tigris in der Stellung von Fellahie.
Kaukasus. Front: Im Abschnitt des rechten Flügels sind unsere Sturmtruppen
in die erste Linie des Feindes eingedrungen, haben ihm viele Verluste beigebracht
und eine Menge Anerüstungsstücke und Kriegsgerät erbeutet.
An den anderen Fronten kein Borgang von Bedeutung.
Der Stellvertretende Oberbefehlshaber. (W. T B.)
Abreise des amerikanischen Botschafters Gerard.
Berlin, 10. Februar. Mit einem von der deutschen KRegierung zur Verfügung
gestellten Sonderzuge, der um 8 Uhr 30 Minuten abends vom Anhalter Bahnhof
abging, hat der amerikanische Botschafter Berlin verlassen. Der Gesandte wird
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2006