Object: Landeskunde des Königreiches Sachsen. Ausgabe A.

Schlußzusammenfassung: Durch die Lage begünstigt, in 
der änßeren Erscheinung es ausdrückend, in dem Webe- und Wirk— 
betriebe, sowie im Maschinenbaue sich entfaltend, durch Fachschulen 
und den Zentralbahnhof unterstützt und die Umgegend versorgend 
und von ihr versorgt, hat sich uns Chemnitz als größte Fabrikstadt 
Sachseus gezeigt, die infolge ihrer hohen Bedenutung nun auch 
Kreisstadt geworden ist. 
IV. Lehrdichtung: 
1. Dort, wo im niedern, sanft gesenkten Land 
Der Steinbach sich manch anderm Bach verbünvdet, 
Da liegt, im fernsten Volke wohlbekannt, 
Stadt Chemniß, von den Sorben einst gegründet. 
2. Schau, Wandrer, hier der Bürger regen Fleiß, 
Die der Maschine Wunderform ersinnen, 
Die tausend Spindeln dreht im gleichen Kreis, 
Aus Indiens Wolle köstlich Garn zu spinnen. 
3. Und hörst du nicht der Hämmer wucht'gen Schlag, 
Die Eisen strecken und die Platten biegen? 
Die Bohrer kreisen emsig Nacht und Tag, 
Daß aus dem Stahl die hellen Funken fliegen! 
4. Welch ruhelos Geräusch! Wie steigt der Dampf, 
Erzeugt von Feuern unter hundert Kesseln! 
Erwerben ist die Losung, hart der Kampf, 
Des Marktes Gunst im Angenblick zu fesseln. 
16. Das Jabrikviereck im westlichen Kohlenbecken. 
I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Berlet, Wegweiser. 
II. Lehrgang: 1. Die äußere Erscheinung Glauchaus. 2. Der Fabrikbetrieb 
Glauchaus. 3. Die äußere Erscheinung Meeranes. 4. Der Fabrik- 
betrieb Meeranes. 5. Crimmitschau. 6. Werdau. 
III. Lehrstunde: 
Für unsere hentige Besprechung heben wir vier 
Fabrikstädte heraus, welche gemeinsam im westlichen 
Kohlenbecken liegen. 
1. Unter den vier Schwestern, die ein und derselben Bodenstufe 
unseres Vaterlandes entwachsen sind und sich durch ihr fleißiges 
Spinnen und Weben einen guten Ruf auch im Auslande erworben 
haben, verdient Glauchau den Vorrang. Ein kleines Bild der Stadt 
mag uns unterstützen, wenn wir uns jetzt ein geistiges Bild von ihr 
entwerfen wollen! Zunächst haltet fest, daß es dort liegt, wo die 
Mulde das erzgeb. Kohlenbecken verlassen will. Da weitct sie ihre 
Ufer noch einmal zu fruchtbaren Niederungen aus. Besonders aber 
erstreckt sich auf dem rechten Ufer im Halbkreis eine unebene Boden- 
fläche, deren Gründe und Höhen mit Busch und Rasen überkleidet 
waren, und die gegenwärtig durch Dämme und Landbrücken mit ein-
	        
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