Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 7 (7)

  
langen Verhandlungen nunmehr die Enischeidungsstunde gekommen sei. Die Völker erwarteten 
mil Ungeduld das Ergebnis der Friedensverhandlungen von Brest.Liowok. 
Nach Aussällen gegen den Imperialismus der Well erklärte er, Rufiland wolle an dem 
Kriege keinen Anteil mehr haben, es sei nicht gewillt, dos Blul seiner GSoldaten für die 
Inieressen der einen Darlei gegen die andere zu vergleßen. Deshalb führe Kußland sein Heer 
und Volk aus dem Kriege heraus. Rußland gebe den Krieg auf und benachrichtige hiervon 
  
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alle Voͤller und ihre Regierungen; es gebe den Besehl zu vollständiger Demobilisierung aller * 
Atmeen, die jetzt den Armeen Deutschlands, Oesterreich· Ungarns, Bulgariens und der Türkei 
gegenäberständen. Seine Regierung lehne es aber ab, die deutsch,österreichisch-ungarischen . 
Bedingungen zu sanktionieren. Rußland gehe aus dem Krieg heraus, sehe sich aber genstigk, 
auf die Unterzeichnung eines Friedensvertroges zu verzichlen. 
Gtaatssekrekär v. Kühlmann enigegneie, wenn er den gegenwärligen Zustand analpssere, 
so stehe der Jierbund mitl der russischen Kegierung im Kriege. Die kriegerischen Uniernehmungen 
seien durch den Waffenffillstandsvertrag eingestellt, würden aber beim Wegfall dieses Dertrags 
von selbst wieder aufleben. Die Talsache, daß die eine von beiden Harteien ihre Armeen 
demobilissere, würde hieran weder tatsächlich noch rechtlich irgend eiwas ändern. Ein Merkmal 
für das Bestehen des Friedenszustandes sei das Vorhandensein internationaler Zeziehungen, 
. 
     
   
   
   
   
   
    
     
    
  
   
  
2 wie dies unter Slöoaten öblich sei, ferner das Bestehen von Rechtsbeziehungen und von Handels- 
* beziehungen. Er möchte den Herrn Vorsitzenden der russischen Delegalion um eine Meinungs- 
* äußerung darũber bitlen, ob die russische Regierung beabsichtige, neben der Erklärung der 
Beendigung des Kriegszusiandes mitzukeilen, wo die Grenzen des russischen Reiches liesen — 
—B denn dies sei für die Wiederaufnahme der diplomakischen, konsularischen, Rechis, und Handels. 
7“ beziehungen eine notwendige Voraussetzung —, sowie ob die Regierung der Volkskommissare 
* gewillt sei, die rechtlichen und Handelsbeziehungen genau in demselben Umfange wieder 
  
aufzunehmen, wie sich dies aus einer Beendigung des Kriegszustondes natörlich ergeben würde. 
Auf den Dorschlag des Etaakssekretärs v. Kühlmann, für den solgenden Tag eine Vollsitzung 
anzuderaumen, in der die Stellungnahme der Verbündelen zu den neuessen Mitteikungen der 
russischen Delegakion bekonnigegeben werden wörde, erwiderte Herr Trotzki, seine Delegotion 
habe setzt alle Vollmachten erschöpst, die sie erhalten habe. Sie halle es für notwendig, nach 
Detersburg zurückzukehren. Alle Milteilungen, welche die verbündeien Delegationen machen 
würden, werden sie im Schoße der Regierung der föderatwen russischen Republik beraten und 
darauf die Antwort erteilen. (W. T. B.) 
  
      
    
    
     
       
   
Gesteigerte Feuertätigkeit in der Champagne. 
Berlin, 11. Februar, abends. (Amtlich.) In der Champagne war die Feuer- 
lätigleit in den Abschniften nördlich von Drunay und südösklich von Tabure vielsach 
gesteigert. — Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. (W. T. Z.) 
     
     
Erkundungsvorstoß gegen die belgischen Linien. 
Großes Hauptquartier, 15. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprechl: In einzelnen 
Abschnitten Arlillerie, und Minentlätigleit. Abteilungen eines Matrosenregiments 
brachten von einem Erkundungsvorstoß gegen die belgischen Llnien südwesilich von 
Mannekensvere 2 Osffiziere und 206 Mann gefangen zurück. 
  
        
   
	        
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