Ruͤcktriit des Generals Ludendorff.
Berlin, 26. Oktober. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser und König
haben den General der Infanterse Ludendorff, Ersien Generalquartiermeister,
im Frieden Kommandeur der 85. Infanteriebrigade, heute in Genehmigung
seines Abschiedsgesuches mit der gesehlichen DPension zur Disposition gestellt.
Gleichzeitig haben Seine Majestät miut einer gnädigen Order an den General
zu bestimmen geruht, daß das Niederrheinische Füsilierregiment Nr. 39, dessen
Chef der General berells seif längerer Zeit ist, fortan den Namen General
Ludendorff führen soll. (W. T B.)
Fortdauer der Schlacht zwischen Oise und Aisne.
Berlin, 26. Oktober, abends. (Amtlich.) In Flandern ruhiger Tag. Teil-
kämpfe zwischen Schelde und Oise. Zon der Oise bis zur Aisne hat der Franzose
seine Angriffe fortgesetzt. Südblich der Oise wurden se nach anfänglichem Gelände-
gewinn zum Stehen gebracht, an der übrigen breiten Angriffsfront sind sie
gescheitert. (W. T. B.)
Die schweren französischen Angriffe zwischen Oise und Aisne.
Großes Hauptquartier, 27. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Kupprecht: In Flandern
keine besonderen Kampfhandlungen. Der Feind setzt die Zerskörung der belgischen
Ortschaften hinter der Front fort. Die in Otegem und Ingooigem bei Beschießung
durch Zrandgranaten in die Keller geflüchtete Zevölkerung kam zum großen Teil
um. Sthdlich der Schelde wiesen wir starke feindliche Angriffe zwischen Famars
und Artres im Gegenstoß ab. In Teilangriffen drang der Gegner in Englefontaine
und Herque ein. Aus Herque wurde er im Gegenstoß wieder vertrieben.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Bon der Oise bis zur Aisne setzte der
Franzose seine Angriffe fort. Beiderseits von Origny schlugen wir se vor unseren
Linien ab. Der Gegner, der bei Pleine Selve in unsere Stellung eindrang, wurde
auf der Höhe nordösilich des Ortes aufgefangen; seine Versuche, von hier aus
durch Angriff in nördlicher Richtung unsere Front an der Oise zu Fall zu bringen,
sind unter schwersten Zerlusten für den Feind gescheitert. Origny und die Höhen
südestlich davon wurden behauptet. Zahlreiche Hanzerwagen des Feindes wurden
zerstört. Die Batterie des LTeutnants Mehhöser vom Reservefeldartillerieregiment
Nr. 1 und Leutnants Zuppke vom Feldartillerleregiment Nr. 37 sowie Leutnant
Otto vom Infanterieregiment Nr. 445 hatten dabei hervorragenden Anteil. Im
Serre-Abschnitt blieben feindliche Borstöße aus Mortiers heraus vor unseren Linien
liegen. Hestige Angriffe gegen den Souche-Abschnitt zwischen Froidmont und
Dierrepont wurden von posenschen und württembergischen Kegimentern abgewiesen.
Gegen Abend schlugen das Füsilierregiment Nr. 37, das Grenadierregiment Nr. 119
— E— r— ·. J—o— 99. i — S□—□— 9l
JN 9 33
2945 187