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Münchens einen langen Aufruf, wonach er Ordnung sowie Sicherheit der Derson
und des Eigentums verbürgt. Die Soldaten in den Kasernen regieren sich durch
Soldatenräte. Offiziere, die sich nicht widersetzen, dürfen ihren Dienst weiter ver-
sehen. Die Bauern verbürgen sich für Lebensmittelversorgung. Weiter wird
gemeldet, daß der Dolizeipräsident im Einvernehmen mit dem Arbeiter= und Soldaten-
rat unter gewissen Zerpflichtungen seine Amtsführung weiter versieht. (W. T. B.)
Die Aufstandsbewegung im Neiche.
Berlin, 8. November. Leder die Unruhen im Reiche wird von zuständiger
Stelle folgendes mitgeteilt: Die Aufstandsbewegungen haben sich weiter ausgedehnt.
Es sind davon unter anderen in Mitleidenschaft gezogen: Hannover, Köln, München,
Braunschweig und Magdeburg. Hiermit ist jedoch noch nicht gefagt, daß diese
Städte ganz in die Hand der Aufständischen sind. Die Nachrichten sind naturgemäß
nicht zuverlässig und sind widerspruchevoll. In Hannover ist z. B. ein Teil der
Garnison fest in der Hand ihrer Führer und wehrt sich entschlossen gegen die
Bewegung. Aehnliche Verhältnisse scheinen in Magdeburg, Köln und München
vorzuliegen. Vom Industriegebiet sind die Meldungen noch nicht klar; es scheinen
aber Versuche vorzuliegen, an einzelnen Orten Arbeiter= und Soldatenräte zu bilden.
Es zeigt sich jetzt ein gewisses planmäßiges Zocgehen. eberall dasselbe Bild.
Aus den Hauptzentren Kiel und Hamburg sind im TLaufe des gesirigen Tages
immer wieder Züge mit bewassneten Matrosen und Aufrührern in das Land ent-
sandt worden. Diese versuchen, in den wichtigsten Städten sich sofort der Verkehrs-
zentren zu bemächtigen und die Kommandostellen aufzuheben. Dann wird unter
Heranziehung lichtscheuer Elemente, unter denen sich eine ganze Reihe Fahnen=
flüchtiger befindek, versucht, die Truppen zu verseuchen, indem ihnen vorgefpiegelt
wird, daß es sich gar nicht um eine revolutionäre Bewegung handele, sondern um
militärische Resormen. Zei manchen Truppen ist der Versuch gelungen, bei anderen
hat er energischen Widerstand gefunden. An zahlreichen Stellen ist bereits durch
entsprechende Vorstellung von Entfandten der Regierung ein gewisses Einlenken
erreicht worden. Die ganze Bewegung geht bei aller Iullarheit in Einzelheiten
ossenbar von Nußland aus, wobei die bisherige Berliner Vertretung der russischen
Soujetrepublik ja nachweislich mitgewirkt hat. (W. T. B.)
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Zurückverlegung der Linien zwischen Schelde und Osse.
Großes Hauptquartier, 9. November.
Wesilicher Kriegsschauplatz. Der auf dem Westufer der Schelde gelegene
Teil von Tournai wurde von uns geräumt und vom Engländer besetzt. Zwischen
der Schelde und Oise und westlich der Maas haben wir unsere TLinien planmäßig
zurückverlegt. An einzelnen Stellen haben sich hierbei Nachhutlämpfe entwickelk.
Der Feind hat in diesen Abschnitien die Linie Deruwelz — westlich von St. Chislain
— westlich von Maubeuge — östlich und südöstlich von Avesnes erreicht und ist welk-
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