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Die Bayern räumen Tirol.
Wien, 11. November. Die Korrespondenz Herzog meldet aus Innsbruck: Die Zayern
setzten ihren Käckzug aus Tirol fort und rdumlen bereits den Brenner, über welchen die Jtaliener
in Autos folgten. Die Italiener organisieren in Südlirol allmählich den Abtransport der Aus-
rüskungen und Truppen in die Heimat. Zurzeit sollen sich noch etwa 300000 österreichische
Soldaten in Südlirol befinden. (W. T. B.)
Verzicht Kaiser Karls auf Anteil an den Staatsgeschäften.
Wien, 11. November. Oer Kalser hal folgende Kundgebung erlassen:
„Seit meiner Thronbesleigung war ich unablässig bemüht, meine Bölker aus den Schreck-
nissen des Krieges hinauszuführen, an dessen Ausbruch ich keinerlei Schuld trage. Ich habe
nicht gezögert, das verfassungsmäßige Leben wieder herzustellen und habe den Bölkern den
Weg zu ihrer selbständigen staatlichen Entwicklung eröffnet. Nach wie vor von unwandelbarer
Ciebe für alle melne Bölker erfülll, will ich ihrer freien Entfaltung meine Derson nichf als
Hindernis entgegenstellen. Im voraus erkenne ich die Entscheidung an, die Deutsch-Oesterreich
über seine künfilge Staatsform krifft.
Das Volk hat durch seine Bertreker die Regierung übernommen. Ich verzichte auf seden
Antefl an den Stiaatsgeschäften. Gleichzeilig enthebe ich meine österreichische Kegierung ihres
Amles. Möge das Volk von Deutlsch-Oesierreich in Eintracht und Dersöhnlichkeit die Neu-
ordnung schaffen und befestigen. Das Glück meliner Bölker war von Anbeginn das Ziel meiner
heißesten Wünsche. Nur der innere Friede kann die Wunden dieses Krieges heilen.
Karl m. p. Lammasch m. p.“ (W. T. B.)
Deutsch-Oesterreich Bestandteil der Deutschen Republik.
Wien, 11. November. Der Staatsrat hal den vom Staatskanzler Dr. Renner vor,
gelegten Gesehenkwurf angenommen, in dem Deutsch-Oesterreich als Republik und als Bestandteil
der Deutschen Republik erklärt wird. Der Hräsident des Siaatsrats Seitz begab sich sofort
nach Fassung des Beschlusses mit Kenner und Staatsnotar Syplvester zu dem k. k. Minister-
präsidenten Lammasch, um ihm den Beschluß des Staalsrales mitzuleilen und zu versuchen,
diesen Beschluß den beteiligten Faktoren zur Kenninis zu bringen. (W. T. B.)
Hindenburg an die deutsche Armee.
schung und Pflichterfüllung.
Berlin, 12. November. Generalfeldmarschall v. Hindenburg hal an die deutsche Armee
nachfolgenden Erlaß gerichtet: 2
An die Armee!
Der Waffenstillstand ist unterzelchnet worden. Bis zum heuligen Tage haben wir unsere
Waffen in Ehren geführt. In ireuer Hingabe und Pflichterfüllung hat die Armee Gewalliges
vollbracht. In siegreichen Angriffsschlachten und zaher Abwehr, in hariem Kampfe zu Lande
und in der Luft haben wir den Feind von unseren Grenzen ferngehalten und die Heimai vor
den Schrecknissen und Verwüstungen des Krieges bewahrt. Bei der wachsenden Zahl unserer
Mahnung zur Selbslbeherr-
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Gegner, bei dem Zusammenbruch der uns bis an das Ende ihrer Krafl zur Seite flehenden
Verbündelen und bei den immer drückender werdenden Ernährungs= und Wirtschaftssorgen hat
sich unsere Kegierung zur Annahme harter Waffenfüllstandsbedingungen enischließen mässen.
Aber aufrecht und ftolz gehen wir aus dem Kampfe, den wir über vier Jahre gegen eine
Welt von Feinden beskanden. Aus dem Bewußtisein, daß wir unser Land und unsere Ehre