Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

Sperrung der Dardanellen. 
Konstankinopel, 28. September. Die Hafenpräfektur teilt amilich mit, daß 
die Dardanellen heute früh gesperrt worden sind, da die Notwendigkeit dieser Maß- 
regel erkannt worden sei; kein Schiff werde demnach in die Dardanellen einlaufen oder 
sie verlassen können. (W. T. B.) 
Beginn der Beschießung von Antwerpen. 
Großes Hauptquartier, 29. September, abendes. Auf dem rechten 
Flügel in Frankreich fanden heute bisher noch unentschiedene Kämpfe statt. 
In der Front zwischen Oise und Maas herrschte im allgemeinen Ruhe. 
Die im Angriff gegen die Maasforts ftehende Armee schlug ernente fran- 
zösische Borstöße auf Berdun zurück. 
Geskern hat die Belagerungsartillerie gegen einen Teil der Forts von Ant- 
werpen das Feuer eröffnel. Ein Vorstoß belgischer Kräfte gegen die Einschließungs- 
linie ist zurückgewiesen. 
Im Osten scheiterten russische Borstöße, die über den Njemen gegen das 
Gouvernement Suwalki erfolgten. 
Gegen die Festung Ossowiec trat gestern schwere Artillerie in Kampf. (W. T. Z.) 
Gefecht bei Lüderitzbucht. 
Lüderitzbucht, 20. September. Gestern hat ein sehr lebhaftes Gefecht bei 
üderitbbucht zwischen Engländern und Deutschen stattgefunden. Die Deutschen hatten 
fünf Tote und zwei Berwundcte, die Engländer drei Tote und vier Verwundete. 
(W. T. B.) 
Schonung der Kunsidenkmäler in Antwerpen und Mecheln. 
Brüssel, 20. September. Bei dem Kampfe um Mecheln hatte die schwere 
Artillerie des deutschen Heeres den ausdrücklichen Zefehl erhalten, nicht auf die 
Stadt zu schießen, damit die Kathedrale geschont werde. Die Zelgier selbst aber 
warfen aus dem Fort Waelhem, nördlich von Mecheln, schwere Granaten in die 
von den deutschen Truppen besetzte Stadi. 
Das Kommando der Antwerpen belagernden deutschen Truppen hat behufs 
Verständigung der belgischen Kegierung dem amerikanischen und dem spanischen 
Gesandten in Brüssel folgendes mitgeteilt: Soweit die belgischen Militärbehörden 
sich verpflichten, Kunsidenkmäler, insbesondere Kirchtürme, nicht für militärische 
Zwecke nutzbar zu machen, sind die deutschen Belagerungstruppen bereit, diese 
Zauten bei einer Beschießung kunlichst, d. h. insofern es bei der ungeheuren Spreng= 
wirkung der modernen Geschosse möglich ist, zu schonen. (W. T. B.) 
  
  
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