Kämpfe in den Kolonien. (Die Japaner in Faluit. — Gesechte in Osl-
asrika und Kamerun.)
Vom kolonialen Kriegsschauplah liegen verschicdene Nachrichten vor:
Aus Tokio wird amtlich gemeldet: „Eine Marineabteilung besetzte Jaluit, den
Siß der Regierung der Marshall-Inseln, ohne Widerstand zu finden, und brachte
die Zefestigungswerke, Wasfen und Munition in ihren Besitz. Für die englischen
Kaufleute wurde die Einfuhr freigegeben. Die Marineverwaltung erklärt, die Candung
sei eine rein militarische Handlung gewesen, eine dauernde Besetzung sei nicht be-
absschtigt.“ (Zefestigungswerke existieren in Jaluit nicht; hinsichtlich der Waffen und
Munition kann es sich nur um geringfügige Zestände handeln.)
In einer offizlellen Mikteilung des britischen Kolonialministeriums heißt es: „An
der englisch-deutschen Grenze des offafrikanischen Hrotektorats herrschte im September
eine bedeulende Kegsamkeit. Der Feind unternahm zahlreiche VBersuche, in das
britische Gebiet einzudringen und die Uganda-Bahn abzuschneiden. Indessen wurden
alle Versuche zurückgewiesen; nur eine kleine Grenzstkation wird von einer kleinen
deutschen Abteilung gehalten. Die regelmäßige Truppenbesetzung des ostafrikanischen
Drotektorats und des Alganda.Drotektorats ist seit dem Ausbruch des Krieges durch
bedeutende Abteilungen indischer Truppen sowie berittene und nicht berittene örtliche
Abteilungen verstärkt worden. Oinsichtlich der Lage wird keine Zefürchtung gehegt.“
Der Gouverneur von Kamerun meldet siegreiche Gefechte von Anfang September
gegen Engländer und Franzosen. In diesen Gefechten sind die Oberleutnants
v. Kothkirch und Milbrat, Sergeant Jost, Sanitätssergeant Gustav Kuhn, BZezirks-
amtmann Rausch, Zollamtsvorsteher Glock und Landmesser Tyhne gefallen.
Nach diesem Telegramm wird an zuständiger Stelle angenommen, daß Engländer
und Franzosen an den beiden möglichen Einbruchstellen der nigerischen Grenze in
unserer Kolonie Kamerun Vorftöße versucht haben. Es sind dleses der Eintritt des
Zenue und des Croßflußes in nigerisches Gebiet. Die Namen der für das Vaier—-
land Gefallenen lassen vermuten, daß im Norden bei Garua die 7. Kompagnie unter
ihrem Führer Hauptmann Freiherrn v. Crailsheim einen Angriff der wahrscheinlich
von Lola und Mongono gemeinschaftlich vorrückenden Engländer und Franzosen
abgewiesen hat. Bei dieser Kompagnie standen die Oberleutnants v. Rothkirch und
Milbrat und der Sergeant Jost. BZezirksamtmann Rausch verwaltete den BZezirk
Oschang. Er war erst im vorigen Jahre als Hauptmann aus der Schutztruppe
ausgeschieden und zur Zerwaltung übergetreten. Dschang liegt etwas südlich des
Croßflusses. Rausch wird sich mit seiner Dolizeitruppe den Engländern, welche wohl den
Croßfluß heraufmarschierten, enigegengeworfen und dabei mit dem Zollamtsvorsteher
Glock und dem Landmesser Lohne in siegreichem Gefecht den Heldentod gefunden haben.
(Halbamilich.)
Ansage der Beschießung von Antwerpen.
Frankfurt a. M., 7. Oktober. Ein Extrablatt der „Frankf. Zig.“ berichtet aus
Amsterdam: „Nieuwe van den Dag“ meldet aus Rosendaal: Heute früh um ½8 Uhr