Oesterreichisch-ungarischer Sieg in Ostgalizien.
Wien, 1. November, mittags. Amtlich wird verlautbart: In Russisch-
Dolen entwickeln sich neue Kämpfe. Angriffe auf unsere Stellungen wurden
zurückgeschlagen und einige feindliche Detachements zersprengt. Die mehr-
lägige erbitterte Schlacht im Raume nordöstlich Turka und südlich Stary-
Gambor führte gestern zu einem vollskändigen Siege unserer Waffen. Der hier
vorgebrochene Feind, zwei Infanteriedivisionen und eine Schützenbrigade, wurde
aus allen seinen Stellungen geworfen; Czernowith wird von unseren Truppen
behauptet. Das namentlich auf die Residenz des griechisch-orientalischen Erz-
bischofs gerichtete Artilleriefener der Russen blieb ohne nennenswerte Wirkung.
(W. T. B.)
Siegreiches Vordringen der Oesterreicher und Ungarn in Serbien.
Wien, 1. November. Amtlich wird verlautbart: 31. Oktober. Die Erfolge
unserer Truppen, die bei ihrem seinerzeitigen Einbruche in die Macva dort auf starke,
mit Drahthindernissen geschützte Zefestigungen stießen und in diese erst vor zwei
Tagen nach langen schwierigen Kämpfen bei Rapjine eine Bresche schlagen konnten,
haben heute eine bemerkenswerte Fortsetzung erfahren. Trotz verzweifelter Gegen-
wehr der Serben und ungeachtet der schwierigen Dassserbarkeit der zum Teile
sumpfigen Macva drangen heute unsere sämtlichen über die Save und Orina vor-
gegangenen Truppen in breiter Front weiter vor und nahmen die Orte Crnabara,
Banovopolje, Kadenkovic, Glusei und Tabanovie.
PHotiorek, Feldzeugmeister. (W. T. B.)
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Die englisch-französische Flotte in Kleinasien.
Konstantinopel, 1. November. (Meldung des Wiener k. k. Korresp.-Bureaus.)
Nach glaubwürdigen Meldungen ist eine englisch-französische Flotte gesiern vormittag
im Golf von Tschesme in Kleinasien eingelaufen, wo sie das kleine fürkische Kanonen-
boot „Zurck Reiß“" und den Dampfer „Kinali Aga“ angreifen wollte. Der Kommandant
des „Burck RKeiß“ versenkte, um sie nicht vom Feinde vernichten zu lassen, den
Dampfer „Kinali Aga“ und sprengte sein Kanonenboot in die TLuft. (W. T. B.)
Der Burenaufstand.
Dretoria, 1. November. (Meldung des FReuterschen Zureaus.) Oberst Gilliers
meldet aus Kenhardt, daß zwei Führer der Aufständischen, Major Zen Cocthee und
der Kapitän de Billiers, gefangengenommen wurden. (W. T. B.)
Kapstadt, 2. November. (Reuter-Meldung.) Oberst Albertes hat die Auffkändischen
im Distrikt von Lichtenburg geschlagen. Hierbei wurden dreizehn getötet, dreißig ver-
wundei und 240 gefangen genommen.
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