Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

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6 Flotte versucht hatten. Ohne Kriegserklärung überschritten sie am 1. November in 
B fünf Kolonnen die kaukasische Grenze, es stehi außer Zweifel, daß die Durchführung 
8 einer solchen Bewegung nur nach langen Vorbereitungen erfolgen konnte. Trotz 
* dieser Vorbereitung und diesem Angriffe des Feindes führten unsere Grenztruppen 
* die ihnen erteilten Befehle mit viel Tapferkeit und Geschicklichkeit durch. Zunächst 
6 zogen sie sich, indem sie dem Feinde starke Schläge versetzten, sehr langsam zurück. 
E Wir fügten den Russen zahlreiche Verluste zu und setzten durch diesen Zeitgewinn 
7 unsere Nachschübe instand, die notwendigen Stellungen einzunehmen. Angestichts 
des beständigen Widerstands unserer Voriruppen konnte der Feind, der alle seine 
a- Kräfte sammelte, erst vier Tage nach dem kleberschreiten der Grenze in die Gegend 
8 von Kolbachie und Köpriköi gelangen. Ein Angriff der Kosaken gegen Köpriköl 
8 wurde durch eine unserer Kavalleriedivisionen zurückgeschlagen. Am 5. und 6. November 
stellte der Feind seine Bewegungen ein und begann Verschanzungen zu errichten. 
Unsere in Zwischenräumen eingetroffenen Truppen hielten den Vormarsch des Feindes 
auf. Unsere Infanterie traf die notwendigen Vorbereitungen zum Sturmangriff. 
5 Am 7. November gingen unsere Truppen zur Offenssve über. Der Feind lceistete in 
9 der staken Stellung, die er im Westen von Köpriköi errichtet hatte, Widerstand. 
Am 8. November wurde unsere Offensive fortgeseczt. Am Nachmittag drangen unsere 
* tapferen Truppen in die Verschanzungen des Feindes ein und besetzten seine Stellungen, 
die von vier Infanterieregimentern, einem Artillerieregiment und einer Kavallerie— 
* division verteidigt worden waren. Der Feind zog sich zurück und besetzte eine andere, 
r- starkere Stellung in der Umgebung von Köpriköji, wo Derstärkungen einzutreffen 
begannen. Am 9. November hatten wir vor uns eine russische Divislon und das 
ganze erste kaukasische Korps. Die feindliche Fronk erstreckte sich in einer Länge 
von 15 Kilometern, vom Araxflusse im Süden bis zum Gebirge im Norden. Der 
Feind hatte in der ganzen Ausdehnung der Stellung Befestigungen errichtet und 
verfügte hinter dem linken Flügel über starke Keserven. Am 10. November traf 
unsere Armee die notwendigen Maßnahmen, um zur Osfensive überzugehen. Sie 
begann am 11. November früh mit einem allgemeinen Sturmangriff. Nach einer 
F blutigen Schlacht nahmen unsere Truppen gegen Mittag mit dem Bajonett Köpriköi, 
* das einen der feindlichen Stützpunkte bildete. Bei Einbruch der Nacht waren drel 
* Viertel der feindlichen Stellungen von unseren Truppen beseht. In der Nacht wurde 
- mit dem Bajonett auch die Höhe 1005 ösitlich Köpriköi, der lehte feindliche Stüh- 
* punkt, genommen. Am 12. November war unser Sieg endgültig. Alle feindlichen 
* Stellungen waren genommen. Ein ganzes russisches Armeekorps war geschlagen und 
3 ergriff die Flucht. Unsere unerschrockene, unermüdliche Armee nahm die Verfolgung 
* des Feindes auf. Infolge dieser Niederlage des Gros der feindlichen Armee besteht 
* lein Zweifel, daß die schwachen feindlichen Streitkräfte, die vor Tortum und Kara— 
* kilissa gehalten haben, gleich falls verjagt werden. Ungeachtet der fünftägigen Kampfe 
* und des gebirgigen Terrains ist die Moral unserer Truppen ausgezeichneti. Der 
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3 Zusfand zahlreicher Gefangener und Deserteure, deren Zahl noch nicht geschätzt 
woerden kann, beweist, wie erschüttert die Moral des Feindes ist. (W. T. B.) 
  
  
  
  
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