Full text: Amtliche Kriegsdepeschen Band 1 (1)

  
Der Kaiser in Berlin. 
Großes Hauptquartier, 4. Dezember, vormittags. Seine Majestät der 
Kaiser ist gestern abend zu kurzem Aufenthali in Berlin eingetroffen. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Ein türkischer Erfolg im Kaukasus. 
Konskantinopel, 4. Dezember. Der amtliche Bericht des türkischen General, 
stabes teilt mit, daß die türlischen Truppen einen großen Erfolg in der Zone des 
Flusses Tschorok davongetragen haben. Einzelheiten folgen. (W. T. B.) 
Die Kämpfe im Oberelsaß. 
Berlin, 4. Dezember. Zu der amtlichen Hariser Meldung vom 2. Dezember, 
daß französische Truppen im Elsaß Oberaspach und Niederaspach erobert hätten, er- 
fahren wir von maßgebender Seite, daß es sich bei Oberaspach lediglich um eine 
Dostierung handelt, die von unseren Truppen freiwillig geräumt worden ist, ein 
Ereignis ohne jeden Zelang. Niederaspach ist nach wie vor in deutschen Händen. 
(W. T. B.) 
Die Besitzergreifung von Belgrad. 
Wien, 4. Dezember, mittags. Amtlich wird verlautbart: In den Karpathen, 
in Westgalizien und in Südbpolen verlief der gestrige Tag im allgemeinen ruhig. Die 
Kämpfe in Nordpolen dauern fort. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes 
v. Hoeser, Generalmajsor. 
Vom südlichen Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet: Die Besitzergreifung von 
Belgrad erfolgte gestern in feierlicher Weise. Der Vormarsch unserer Kräfte geht 
am nördlichen Teile der Front kampflos vorwärks, wobei gestern 300 Mann zu Ge- 
fangenen gemacht wurden. Westlich und südwesslich Arandjelowatz skellen sich dem 
VBordringen unserer Truppen starke feindliche Krafte entgegen, welche durch hestige 
Angriffe, die insgesamt abgewiesen wurden, versuchen, den Rückzug der serbischen 
Armeen zu decken. (W. T. B.) 
Der türkische Bormarsch zum Suezkanal. 
Konstantinopel, 4. Dezember. Das türlische Hauptquartier veröffentlichte 
gestern folgendes Kommuniquéê: Nach russischen amtlichen Mikteilungen vom 20. November 
wäre die Sinai-Halbinsel von unseren Truppen vollständig geräumt worden. Ferner 
sollen zwei unserer an der kaukasischen Grenze operierenden Divisionen in ihrem 
Bestande auf die Hälfte gesunken, einige unserer Bataillone vollständig vernichtet sein.