In der Nacht vom 17. zum 18. August griffen unsere Marineluftschiffe wiederum
London an. Es wurden die City von London und wichtige Anlagen an der
Themse ausgiebig mit Bomben belegt und dabei gute Wirkungen beobachtet.
Außerdem wurden Fabrikanlagen und Hochofenwerke bei Woodbridge und Ips-
wich erfolgreich mit Bomben beworfen. Die Schiffe erlitten trotz starker Beschießung
keinerlei Beschädigungen und sind sämtlich zurückgekehrt.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes.
gez. Behncke. (W. T. B.)
In den Vorstellungen von Brest-Litowsk. — Zwei weitere Forts
von Nowo--Georgiewsk erstürmt.
Großes Hauptquartier, 19. August.
Westlicher Kriegsschauplatz. Zwischen Angrès und Souchez führte der
Gegner gestern abend einen während des ganzen Tages durch Artilleriefeuer vor-
bereiteten Angriff durch. Er drang stellenweise in unsere vordersten Gräben ein und
hält in der Mitte des Angriffsabschnittes einen Teil noch besetzt, ist auf der übrigen
Front aber bereits geworfen.
In den Vogesen erneuerte der Feind gestern seine Angriffe nördlich von Münster
gegen unsere Stellungen auf Lingekopf und Schratzmännle. Nach vorübergehendem
Vordringen bis in einzelne unserer Gräben auf dem Lingekopf ist der Gegner dort
überall zurückgeschlagen. Am Schratzmännle ist der Kampf noch im Gange.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden-
burg: Bei der Einnahme von Kowno wurden noch 20 Offiziere und 3900 Mann
gefangengenommen.
Unter dem Drucke der Fortnahme von Kowno räumten die Russen ihre Stellungen
gegenüber Kalwarja-Suwalki; unsere Truppen folgen.
Weiter südlich erstritten deutsche Kräfte den Narewübergang westlich Tykocin und
nahmen dabei 800 Russen gefangen.
Die Armee des Generals v. Gallwitz machte Fortschritte in östlicher Richtung.
Nördlich Bielsk wurde die Bahn Bialystok— Brest-Litowst erreicht. 2000 Russen
wurden zu Gefangenen gemacht.
Im Nordostabschnitt von Nowo-Georgiewsk überwanden unsere Truppen den
Wkra-Abschnitt; zwei Forts der Nordfront wurden erstürmt. Ueber 1000 Gefangene
und 125 Geschütze fielen in unsere Hand.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: Der linke
Flügel trieb den Feind kämpfend vor sich her und erreichte abends die Gegend west-
lich und südlich von Mielejczyce.
Der rechte Flügel, über den Bug bei Mielnik vorbrechend, warf den Gegner
aus seinen starken Stellungen nördlich des Abschnittes und ist im weiteren Vorgehen.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Auch hier wurde zwischen
Niemirow und Janow der Bugübergang von den verbündeten Truppen erzwungen.
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