gestern zwischen der Eisenbahn Iwangorod — Lukow und dem Orte Garwolin die
große Straße Warschau— Lublin in östlicher Richtung überschritten. Das linke
Wieprzufer und das rechte Weichselufer bei Iwangorod sind vom Gegner gesäubert.
Unsere Truppen übersetzten den Wieprz gegen Nordosten und Norden. Die Gefechts-
felder von Lubartow und Michow wiesen alle Spuren einer eiligen Flucht des
Feindes auf. Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand
gemachten Gefangenen erhöhte sich auf 8000. Zwischen Wieprz und Bug wird
weiter gekämpft. Am Dnjestr aufwärts Uscieczko warfen unsere Truppen die Russen
an mehreren Punkten, wobei über 1500 Mann gefangen und 5 Maschinengewehre
erbeutet wurden.
Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern stand der Südteil des Plateaus
von Doberdo stellenweise unter heftigem Geschützfeuer. Unsere Artillerie antwortete
mit Erfolg. Auch in der Gegend von Plava herrschte erhöhte Artillerietätigkeit.
Ein Versuch schwächerer feindlicher Infanterie, in unsere Stellungen bei Zagora
einzudringen, mißlang. An der Kärniner Grenze griffen kleinere feindliche Abteilungen
an mehreren Punkten erfolglos an. Vor unseren Stellungen auf dem Bladnerjoch
ließ der Feind über 100 Tote zurück. Im Tiroler Grenzgebiet wies eine unserer
Patronillen auf der Cresta Bianca (Cristallogebiet) eine feindliche Halbkompagnie
ab und brachte ihr hierbei erhebliche Verluste bei, ohne selbst auch nur einen Mann
zu verlieren. Westlich Daone, am Lavanech, fand in der Nacht zum 8. August
ein lebhaftes Feuergefecht statt, an dem jedoch unsererseits keine Truppen beteiligt waren.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Das türkische Linienschiff „Barbaroß Haireddin“ versenkt. —
Neue feindliche Truppenlandungen auf Gallipoli.
Konstantinopel, 8. August. An den Dardanellen hat der Feind in der Nacht
vom 6. zum 7. August unter dem Schutz seiner Flotte einen Teil frischer Streit-
kräfte in der Umgebung von Karatchali im Norden des Golfes von Saros gelandet,
den Rest an zwei Orten nördlich von Ari Burun. Wir vertrieben den bei Koratchali
gelandeten Feind vollständig. Er floh und ließ etwa 20 Tote zurück. Die nördlich
von Ari Burun gelandeten Truppen rückten unter dem Schutz der Flotte am
7. August ein wenig vor. Am Abend hielten wir das feindliche Vorrücken durch
Gegenangriffe auf. Heute früh schlugen wir die Angriffe des Feindes zurück und
brachten ihm erhebliche Verluste bei. Wir machten einige Soldaten und Offziere
zu Gefangenen.
Bei Sed-ül-Bahr trieben wir einen Teil eines Grabens auf unserem rechten
Flügel etwa vierzig Meter gegen den Feind vor. Am 6. August schlugen wir den
Feind zurück, der bei zwei fruchtlosen Angriffen gegen diesen Flügel 2000 Tote vor
den Gräben ließ. Am 7. August wiesen wir drei lange und heftige, aber fruchtlose
Angriffe zurück, die der Feind gegen diese Laufgräben und in Massen gegen unser